KROATIEN – Fulfinum Mirine bei Omišalj/Krk
Unser verlängertes Wochenende in Kroatien war leider viel zu schnell vorbeigegangen. Wehmütig packten wir unser Auto mit Koffern und Kindern bis obenhin voll und verließen gegen zehn Uhr vormittags schweren Herzens unser vorübergehendes Quartier. Der Himmel war bewölkt, doch der Regen ließ noch auf sich warten. Warum sollten wir also nicht den Tag noch nutzen, solange es trocken war?
Nicht weit von der Krk-Brücke entfernt, nahe der Stadt Omišalj, befinden sich in der Bucht Sepe die Überreste der ehemaligen römischen Stadt „Fulfinum Mirine“, die bereits der griechische Schriftsteller Ptolemaios erwähnte. Die Geschichte der Siedlung geht bis ins 1. Jahrhundert nach Christus zurück. Von den Römern erbaut lebten damals vor allem Veteranen der flavianischen Kaiser in der Stadt, welche über alle Annehmlichkeiten der damaligen Zeit verfügte. Die Stadt verfügte neben dem obligaten Forum mit angrenzenden Villen und Geschäften über eine Trinkwasserversorgung, Thermen sowie eine Hafenanlage.
Heute liegt der Großteil der Ruinen unter Wasser, Schlamm und Sedimenten – der Meeresspiegel stieg seit der Gründung der Stadt um etwa zwei Meter.
Die Grundmauern des Forums sind heute noch zu besichtigen. Maja (12) hatte sich in diesem Jahr schon mit dem alten Rom beschäftigt und wir nahmen die geschichtsträchtige Umgebung zum Anlass, um uns den gesellschaftlichen und politischen Stellenwert eines römischen Forums in Erinnerung zu rufen. (Wenige Minuten zuvor hatten wir übrigens einen Schwenk hin zur Biologie gemacht: Maja war einer Sandviper begegnet, die in den Steinmauern am Gelände ihre Heimat gefunden hatte. Bis jetzt konnten wir noch nicht klären, wer von beiden – Kind oder Schlange – den größeren Schreck bekam.)
Südwestlich des Forums entstand im fünften Jahrhundert n. Chr. eine Basilika von beeindruckenden Ausmaßen (35 m lang und fast 12 m breit). Man nimmt aufgrund der Lage der Kirche entlang des Seewegs an der Ostküste der nördlichen Adria an, dass hier unter anderem auch See- und Handelsreisende empfangen worden waren. Allerdings gaben die Benediktiner den Komplex in der flachen und dadurch angreifbaren Küstenlage schließlich auf und siedelten sich im nahe gelegenen Omišalj an.
Für uns bildete dieser kleine Ausflug den Abschluss unseres Wochenendes auf der kroatischen Insel Krk. Die ersten Regentropfen prasselten vom Himmel – Zeit, die Heimreise anzutreten.