• FreiGeist,  FreiHand

    Auf dich hab‘ ich ein Auge geworfen

    Noch nie zuvor waren unsere Kinder in einer dermaßen ausgeprägten Halloween-Laune wie in diesem Jahr. Sogar unser Adoleszenzius ist auf den Zug aufgesprungen. Während ich verzweifelt versuche, dem kommerzialisierten und stark amerikanisiertem Fest zurück zum Ursprung zu verhelfen, sind unsere Kinder der einhelligen Ansicht, dass „Halloween“ viel lässiger klingt als „Samhain“. Gut. Ich komme ja auch aus dem letzten Jahrtausend. Vor diesem Hintergrund sehen mir meine Kinder so einiges nach. Während sich im Haus also ohnedies schon alles um (fast) kopflose Gespenster, picksüße Gräber-Muffins, romantische Glitzervampire und die perfekte Schürfwunden-Schminke drehte, schnappte sich Maja (13) eine meiner Häkelnadeln, plünderte meinen Wollfundus und schmökerte im Internet nach passenden Häkelanleitungen. Bei „Holzmühle“…

  • FreiHand

    Häkelei

    Handarbeit hat etwas Meditatives. Die immer wiederkehrenden, gleichen Handbewegungen führen zur Beruhigung des Geistes und zur Fokussierung der Aufmerksamkeit auf das Werkstück. Gerade in den Wintermonaten mit ihren kurzen Tagen und langen Nächten zieht es mich zu derlei primitiver Beschäftigung und dennoch komme ich neben den vielen anderen Dingen, die vorgeben, erledigt werden zu müssen, nur allzu selten dazu. Kein Wunder also, dass das Schultertuch, das ich euch vorstellen möchte, über ein halbes Jahr bis zur Fertigstellung brauchte. Das individuelle Farbverlaufsgarn „Bali“, das ich dafür verwendete, gibt es in dieser Qualität (reine Baumwolle, 8fach, ungezwirnt) leider nicht mehr zu kaufen. Es wurde aus den Garnfarben „Puder“, „Kies“, „Rehbraun“, „Chianti“, „Malaga“…

  • FreiHand

    Der Winter weicht. Es werde Licht!

    Am vergangenen Wochenende war es so richtig spürbar: Der Frühling naht! Wenn am Morgen die Sonnenstrahlen auf unsere Wiese treffen, dampft und raucht es, Nebelschwaden steigen empor, und es ist, als würde alle Kälte aus dem noch gefrorenen Boden weichen und neuem Grün Platz machen. Um der Sonne helfend unter die Arme zu greifen und die ohnedies schon länger werdenden Tage noch ein kleines bisschen länger zu machen, beschloss ich, aus einem Einmachglas ein Windlicht für den Terrassentisch zu machen. Die Kinder knüpften ja vor nicht allzu langer Zeit Makramee-Lesezeichen https://belinda.amplatz.today/freihand/makramee-knuepftechnik-aus-dem-morgenland/ und ich versuchte mich an einer etwas schwierigeren Variante https://belinda.amplatz.today/freibrief/makramee-fuer-fortgeschrittene-blutige-anfaenger/. Von diesen Projekten war noch einiges an 3fach gezwirntem…

  • FreiHand

    Partnerlook Vol. 1

    Ich tendiere ja dazu, hin und wieder Stoffe für die Kinder zuzuschneiden und dann aus unterschiedlichsten Gründen nicht sofort zu vernähen: weil ich wieder einmal selbst einschlief, obwohl ich mich nur schlafend stellen und damit Merlin ins Träumeland locken wollte, weil aus dem Lesen des Vorworts eines Buches das ganze Buch wurde oder weil ich meinen Nähtisch nicht hinter Linus‘ Spielzeug finden konnte. Das ist natürlich doof, weil die Kleinen einfach so unglaublich schnell wachsen. Bevor ich also in die Situation gekommen wäre, in der ich die Ärmel mit Bündchen hätte aufdoppeln müssen, verschob ich die Prioritäten und gönnte mir abends ein paar Nähstunden. An der Reihe war das erste…

  • FreiHand

    Von „Uå-Uå“ zu „Uåff“

    Unser zweijähriger Miniknirps kennt eigentlich nur eine einzige Zeichentrickserie – „Pauli Maulwurf“. An den Kinder-Medientagen darf er sich diese zuckersüßen Folgen anschauen. Am meisten Spaß macht es ihm, wenn andere Familienmitglieder mitsprechen, mittanzen, mitsingen und die Geschehnisse kommentieren. „Maulwurf“ gehörte zu den ersten zwanzig Wörtern, die unser Rede-Spätzünder über seine Lippen bekam. Und da sein Lieblings-Vokal das kärntnerische „å“ ist, kreierte er anfänglich ein „Uå-Uå“, später dann ein „Uåff“ aus dem vorgesprochenen „Maulwurf“. Nun habe ich schon ausreichend Erfahrung darin gesammelt, Kinderstoffe am besten nicht zu lange liegen zu lassen. Innerhalb von Monaten kann aus einem Mama-Das-Ist-Mein-Aller-Aller-Lieblings-Stoff ein Ehrlich-Gesagt-Gefällt-Er-Mir-Jetzt-Doch-Nicht-Mehr-So-Gut-Stoff werden. Da lobe ich mir doch mein eher redefaules Kleinkind. Da…

  • FreiHand

    Der Herbst ist pink

    Vor allem, wenn die Körpermaße nicht der Kauf-Norm entsprechen, ist Selbermachen einfach praktisch. Unsere Tochter ist groß und sehr schlank – ganz wie der Papa eben. Die meisten Kauf-Kleidungsstücke sind ihr entweder an Armen und/oder Beinen zu kurz oder am Bund viel zu weit. Wenn dann der Wunsch nach einer langen, schmal geschnittenen Jacke besteht, deren Ärmel aber über die Handrücken reichen sollen, nehme ich das lieber selbst in die Hand, bevor ich Stunden damit verbringe, im Handel zu suchen und doch nicht fündig zu werden. Die knallig pinke Wolle aus der Serie „Linea Pura Organico“ von „Lana Grossa“ suchte sich Madame selbst aus. Genau die richtige Farbe für die…