FreiGepäck

KROATIEN – Auf einer einsamen Insel …

Wie schnell sind die zwei Wochen in Dalmatien vergangen! Eine gewisse Melancholie überkam mich beim Gedanken an die baldige Heimfahrt. Für den letzten Tag ließen wir uns recht spontan noch etwas Besonderes einfallen und weckten die Kinder früh am Morgen. Die Sonne stand noch tief, als wir die Schnellstraße nach Zadar fuhren und am lokalen Fährhafen die Überfahrt auf die Insel „Dugi Otok“ bezahlten.

Über anderthalb Stunden waren wir mit dem Linienschiff 434 der Jadrolinija unterwegs.

Zadar im Morgendunst

Für unseren dreijährigen Minizwerg als Nicht- und unseren achtjährigen Jungen als Hundepaddeltechnik-Schwimmer hatten wir vorsichtshalber Schwimmwesten eingepackt. Aber natürlich weigerte sich der Kleinste unter lautstarken Protesten, sie anzuziehen. Dabei hatten wir so gehofft, dass unsere Nerven geschont werden würden. Wer keine Kinder hat, kann sich nicht vorstellen, wie unzurechnungsfähig die süßen Mäuse sein können. Und wie flink. Ein Augenzwinkern, ein Wort an einen Erwachsenen gerichtet und *schwupps* steht so ein Dreijähriger schon mit stolz geschwollener Brust auf der Reling oder steckt seinen Zwetschkenpopo gar hindurch. Schlussendlich stellten wir die Bande zumindest so lange mit Kakao und Schokocroissants der Schiffskantine ruhig :-P, dass ich ein paar Bilder machen konnte.

Auf der Insel angekommen steuerten wir sogleich unser Schnorchelziel in Brbinj an. Die steile, schmale Zufahrtsstraße hatten wir beim ersten Anlauf zu spät gesehen, so versteckt lag sie zwischen den Sträuchern und Bäumen. Beim zweiten Versuch bogen wir dann richtig ein und fuhren die Straße entlang, bis wir bemerkten, dass wir nicht allein auf die Idee gekommen waren, diese spezielle Felsenbucht zu besuchen. Eine lange Autoschlange bis direkt zur Bucht hatte sich gebildet und es gab weder ein Vor noch ein Zurück. Doch wieder einmal war uns das Glück hold. Ein super entspannter Kölner überließ uns den ihm zustehenden Parkplatz direkt an der Bucht. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich überhaupt Zweifel daran, dass es entspannte Deutsche geben könnte 😉

Dieses Mal schnappte ich mir die Ausrüstung meines Mannes und unternahm auch einmal selbst eine Schnorcheltour. Wie sehr freute ich mich, als ich den ersten Tintenfisch meines Lebens in seinem natürlichen Lebensraum beobachten durfte. Auch Maja (11) war begeistert, als sie einen Meeresaal entdeckte. Gemeinsam beobachteten wir dann neben vielen adriatypischen Fischen auch ein „glibberiges Etwas mit schwarzen Hörnern und Kaktushintern“, das wir im nachhinein als Gelbe Sternenschnecke identifizieren konnten.

Maja (11) und ich schnorchelten bis zum berühmten „Drachenauge“, einem wunderschönen Naturpool, in den man wahlweise hineintauchen oder über die Felsen von oben erreichen kann. Mangels wasserdichter Kamera kann ich euch leider keine Fotos zeigen. Das werden wir zu einem anderen Zeitpunkt bestimmt nachholen. Wenn die Kinder größer sind und auch die Kleineren sicher schwimmen können, werden wir „Dugi Otok“ gewiss erneut einen Besuch abstatten, um mit dem Kajak auch die Golubinka Meereshöhle zu besuchen.

Gegen vier Uhr am Nachmittag packten wir dann unsere sieben Sachen.

Brbinjšćica Bucht

Die ganze Insel zu erkunden war innerhalb von nur neun Stunden unmöglich. Die letzte Fähre zurück ans Festland legte um 19:00 Uhr ab.

Allerdings wollten wir noch bis zur nördlichen Spitze der Insel fahren, um den Leuchtturm „Veli Rat“ zu sehen.

Am Weg zurück zum Fährhafen in Brbinj legten wir noch einen Abstecher in der Ortschaft Dragove ein. Wer meinen Blog hier mitverfolgt oder uns gar persönlich kennt, weiß um unser Interesse an der Geschichte (meines dreht sich um den Zeitraum des 17. Jahrhunderts bis hin zur Industriellen Revolution, das Interesse meines Mannes beginnt um den 1. Weltkrieg und reicht bis zum aktuellen geopolitischen Zeitgeschehen). In Dragove kann man einen imposanten U-Boot-Bunker der Jugoslawischen Armee begehen. Er diente als Marinestützpunkt und wurde eher als Bunker für Schnellboote denn für U-Boote verwendet, wenngleich auch letztere hier Platz gefunden hätten. Ich wartete mit den beiden kleineren Kindern zwischen Olivenbäumen auf die Rückkehr meines Mannes, der mit den beiden großen Kindern zum Bunker marschiert war:

Unser Tag auf der Insel „Dugi Otok“ neigte sich dem Ende zu.

Und auch unser Urlaub fand mit diesem Inseltrip seinen Ausklang. Hvala hrvatska! Bis zum nächsten Mal!

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