KÄRNTEN – Zum Altweibersommer auf die Khünburg
In Kärnten herrschen zur Zeit traumhafte Bedingungen für ausgedehnte Spaziergänge. Die Temperaturen sind mild, die Luft frisch und klar und das tief stehende Sonnenlicht intensiviert das herbstliche Farbenspiel bunt gefärbter Blätter.
Wir hatten uns vorgenommen, über den Jägersteig zur Khünburg nahe dem Pressegger See zu wandern.
Die breite „Autobahn“ alias „kinderwagengeeignete Forststraße“ zog weder uns noch unsere Kinder an. Wer kommt auf die Idee, solche grässlichen, monotonen Wege dermaßen brutal ins Gelände zu schlagen? Wir bevorzugen jedenfalls kleine, laubbedeckte Trampelpfade und marschieren am allerliebsten über Stock und Stein, selbst wenn die eine oder andere Stelle etwas schwerer zu passieren ist und den Kindern Konzentration abverlangt.
Zunächst begann der Jägersteig aber äußerst sanft und führte uns durch ein moosig-weiches Waldstück.
Schon bald wurde der Pfad einen Tick steiler, war aber selbst vom wandererfahrenen Jüngsten (3) problemlos zu bewältigen. Den quirligen Achtjährigen ermahnten wir wohl hie und da, seine Aufmerksamkeit auf seine Schritte zu lenken. Dabei hatten wir vor allem das unter dem Laub verborgene Wurzelwerk als mögliche Stolperfalle vor dem geistigen Auge. Schlussendlich meisterte er aber alles wunderbar.
Kurz vor dem Ziel brillierte dann wieder einmal mein Mann als Parasol-Standort-Kenner.
Und da war sie: die Khünburg.
Erstmals im 12. Jahrhundert urkundlich erwähnt sind heute vor allem der Bergfried, Teile der Ringmauer und die Erdgeschossmauer eines Wohngebäudes südlich des Bergfrieds noch gut erhalten.
Der Bergfried selbst wurde restauriert und durch eine hölzerne Treppe begehbar gemacht, dient also mittlerweile als Aussichtsturm und bietet auf diese Art und Weise traumhafte Ausblicke nach Ost und West.
Wir trafen hier unsere frisch gewonnenen Freunde an, die über einen anderen Weg zur Khünburg gewandert waren. Nach einem gemeinsamen Essen und wundervollen Gesprächen begleiteten sie uns über den Jägersteig spätnachmittags wieder zurück zum Ausgangsort. Und dieses Mal hatte auch ich das richtige Gespür für den Parasol, …
… was wiederum den „Jagdtrieb“ bei meinem Angetrauten weckte. Gemeinsam mit unserer 12jährigen Tochter barg er den Rest unseres Abendessens aus dem Wald.
Mahlzeit!