FreiGepäck

OBERÖSTERREICH – Hallstatt

Nachdem wir die Produktionsstätte von „Lodenwalker“ besichtigt hatten – hier nachzulesen: https://belinda.amplatz.today/freigepaeck/steiermark-besichtigung-lodenwalker-in-ramsau/ – wollten wir unsere Rundfahrt fortsetzen, wurden aber zuerst noch von einem wild herumfuchtelnden, aber freundlich aussehenden Deutschen aufgehalten, der aus einem Reisebus auf unser Auto zukam. Falls irgendwer unter meinen Lesen zu den Villacher Eisstockschützen gehört: Uwe aus Sachsen lässt euch grüßen 😉

Unsere Route führte uns über Eben im Pongau, Pfarrwerfen, die Lammertal Straße und das Vordertal nach Hallstatt.

Dass Hallstatt mittlerweile ein einziges Touristenmekka ist, dürfte hinlänglich bekannt sein. Menschen aller Couleur tummelten sich auf den Straßen: dickbäuchige und käseweiße Deutsche – als brave Bürger auch im Freien mit Maske im Gesicht unterwegs -, wenige Asiaten mit viel technischer Ausrüstung, gesichtsmaskierte schüchterne Muslimas mit Kopftuch, abgesenkten Schultern, aber trotzdem freundlichem Gesicht und unter männlicher Begleitung sowie selbstbewusste, (sogar ein wenig arrogant wirkende), top geschminkte Muslimas ebenfalls mit Kopftuch, aber ohne Mund-Nasen-Schutz und ohne männliche Begleitung (das kam uns schon vor wie eine von Komparsen einstudierte und umgesetzte Filmszene, so klischeehaft stellte sich das dar), Kinder und Alte, Grantige und Freundliche und Einheimische, die sich vor allem darüber ärgerten, dass die Touristen die Hauptstraße durch den Ort wie eine Fußgängerzone behandelten.

Uns zog die Souvenirladen-Promenade ja nicht so wirklich an, daher bogen wir recht schnell Richtung Hallberg ab.

Sobald wir in den romantischen Gässchen abseits des Trubels unterwegs waren, erreichte uns das eigentliche Flair des Städtchens. Zurückversetzt in die Zeit des großen Salzabbaus machten wir Halt an der „Kerntragebank“ und am „Kropfbrunnen“.

Am höchsten Punkt angelangt konnten alle an einem großen Brombeerbusch die süßen, kleinen, von der Natur bereitgestellten Früchte schnabulieren. Noch kurz den Ausblick auf den Hallstätter See genießend ging dann der Pfad auch schon wieder talwärts.

Schlussendlich führten trotzdem irgendwie alle Wege nach „Hallstatt Downtown“. Zugegeben – so ein bisschen Souvenir-Flanieren war mit den Kindern doch ganz nett. Und ganz ohne Zeugs fuhren wir dann auch gar nicht nach Hause. Töchterchen (11) brauchte gefühlt anderthalb Stunden, um sich nach langem Hin und Her für ein Kissen aus reiner Schafwolle zu entscheiden, das sie sich aus ihrem Geburtstagsgeld von Oma und Opa gönnte (Danke noch einmal, falls ihr hier mitlesen solltet!).

Der kleine Gartenzwerg (2) bekam von Papa einen knallorangen Matchbox-Lamborghini gesponsert, und Papa sponserte sich selbst ein 0,2-l-Flascherl Zirbenschnaps – wer weiß, wofür der noch gut sein wird?

Von der evangelischen Kirche direkt am Hallstätter See aus beobachteten wir gegen Ende unseres Hallstattbesuchs einen Löschhubschrauber der Polizei, der auf der gegenüberliegenden Seite des Sees im Einsatz war. Der Regen alleine reichte offensichtlich nicht zum Löschen des für uns unsichtbaren Feuers.

Alleine das Zusehen machte schon hungrig (Wie musste es da erst den Einsatzkräften gehen?). Ein Schaumrollen-Schokocroissant-Apfel-Zimt-Stangerl-Stand an der Straße und eine Burgerbude wenige Meter weiter retteten uns vor dem „sicheren Hungertod“ (O-Ton unseres Erstgeborenen).

Summa summarum ist Hallstatt einen Besuch jedenfalls wert. Wenn irgendwann all die Corona-Maßnahmen wieder Geschichte sein werden, stehen dann auch noch einen Besuch der Salzwelten und der Hallstätter Christkindlmarkt auf dem Programm. Bis dahin (mit einem Zwinkern zu meinem Opa): Servus, pfüat Gott und auf Wiedersehen, Hallstatt!

Wir fahren zu unserem Urlaubsdomizil und lassen den Kleinen eine Runde mit seinem Lamborghini ziehen 😉

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