FreiGepäck

STEIERMARK – Rundgang durch Neumarkt

Der eigentliche Anlass unseres Wochenendausfluges war ja unser Besuch am „Graslandhof“, wo wir gemeinsam mit Maja (11) die Iberischen Gebirgsrinder unserer Freilerner-Bekannten Nicole und Georg
besuchen und Näheres über sie erfahren wollten. Dazu gibt es einen eigenen Beitrag hier: https://belinda.amplatz.today/freigeist/das-cachena-rind-am-graslandhof/

Nach traditioneller Amplatz-Manier zog es uns aber natürlich auch wieder zu Erkundungstouren ins Umfeld. Untergebracht waren wir in St. Marein, einem kleinen Örtchen mit einer für seine Größe doch
recht imposanten romanischen Pfarrkirche. Vor wenigen Jahren wurde St. Marein der neuen gebildeten Gemeinde Neumarkt eingemeindet. Neumarkt wurde im 13. Jahrhundert gegründet und ummauert und besaß neben dem Marktrecht auch das Niederlagsrecht (Stapelrecht) für Salz und Eisen aus Hüttenberg.

Vom geschichtsumwobenen Hauptplatz ausgehend marschierten wir an der Pfarrkirche und seinem gotischen Karner (Beinhaus) vorbei.

Nicht weit von dort thronte oberhalb von Neumarkt das Schloss Forchtenstein, das im Mittelalter als Bollwerk bedeutsam war, in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts modernisiert, seitdem als Begegnungsraum „Europaburg Forchtenstein“ genutzt und somit auch noch laufend instandgehalten wurde und wird.

Auf der Nordseite des Schlosses bot sich ein traumhafter Ausblick auf die umliegende noch von Schnee bedeckte Bergwelt.

Die Sonnenstrahlen verhießen schon den Frühling, dennoch waren die Temperaturen im Schatten noch eisig und entsprechend eisglatt die Straßen. Unser „Springingal“ Linus (8) ließ es sich dennoch nicht nehmen, die „Schloßleiten“ todesmutig mit vollem Karacho abwärts zu laufen. Ich blendete meine Gedanken an Schädelbasisbrüche und Platzwunden aus und versuchte stattdessen, ihm ein Objekt zu liefern, das eines Abbremsmanövers würdig sein konnte. Ein Trinkwasserbrunnen und die Tatsache, dass das Rennen den Jungen durstig machte, war meine Mamanerven-Rettung.

Frisch gestärkt gelangten wir so wieder an die Bundesstraße, wo mein Blick auf das verfallene Haus des Schneidermeisters Franz Holzer fiel. Welche Geschichten sich wohl hinter diesen Mauern verbergen? Ob er wohl – gleich dem tapferen Schneiderlein – mit Nadel und Faden am Fenster saß?

Unser Weg führte uns am Busbahnhof vorbei zur Schule, wo die Kinder mit ihren Semesterzeugnissen in der Hand gerade in die Ferien starteten. Leider hielt mich unser zweijähriger Minizwerg davon ab, vom wunderschönen Ringturm an der alten Ringmauer ein Bild aufzunehmen. Er trippelte und trappelte und pausierte stattdessen vor nicht minder schönen alten Holztoren.

Nach wenigen Metern erreichten wir wieder den Neumarkter Hauptplatz und somit den Ausgangspunkt unseres kleinen Spaziergangs.

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