FreiGepäck

STEIERMARK – Sattelberg

Juchuuuuu, blauer Himmel! So richtig blau! Azurblau! Himmelblau! Blauer als blau! Aufe auf’n Berg!

Das Ennstal hat in so unmittelbarer Umgebung so viel zu bieten, dass wir meist gar nicht lange anreisen müssen. Auch heute starteten wir in Ramsau, dieses Mal auf der Leiten. Dort hatten wir einen Natur- und Umwelterlebnispfad für Kinder ausfindig gemacht. Der Rundweg ist 4,75 km lang und es sind immerhin 230 Höhenmeter zu überwinden, um zum Gipfelkreuz des Sattelbergs (1.252 m Seehöhe) zu gelangen.

Durch lustige Rätseltafeln entlang des Weges und spannende Forschungsstationen wurde es den Kindern garantiert nicht langweilig. Am interessantesten waren aber – wie immer um diese Jahreszeit – die Früchte des Waldes. Linus (7) und Maja (11) tauchten gleich vollständig in die Umgebung ein und waren lange Zeit nicht mehr gesehen. Mit vollgeschlagenen Bäuchen und dunkelvioletten Fingern und Gesichtern stießen sie erst einige Zeit später wieder zu uns.

Und auch unser Minizwerg übt schon fleißig die Ernte zur Selbstverpflegung – unter dem wachsamen Auge seines 7jährigen großen Bruders, der genau schaut, ob der Kleine wohl die richtigen Beeren isst.

Das schöne am Sattelberg-Rundweg ist der Rundumblick in die Bergwelt. Alle Himmelsrichtungen bieten einen gleichermaßen fantastischen Ausblick auf immer wieder andere Gipfel.

Kurz nach dem Gipfelkreuz – dem ersten für unseren Zweijährigen – konnten wir dann noch 80 Millionen Jahre alte Fossilien von urzeitlichen Schnecken betrachten. Es verursacht mir ja geistig schon Probleme, mir eine solche Zeitspanne überhaupt vorstellen zu können – 80 Millionen Jahre. Wenn ich mir zusätzlich die Aufgabe stelle, mir ganz realistisch ein Meer an das aktuelle Jausenplatzerl hinzudenken, steige ich aus und schwenke lieber wieder zu den Herausforderungen des Alltags – Stoffwindelwechseln zum Beispiel, eine Tätigkeit, die erdet 😉

Das letzte Stück marschierte ich mit den drei Großen voraus bis zur Sattelberghütte. Merlin brauchte natürlich länger mit seinen kurzen Beinchen, aber er wanderte tapfer auch dieses Stück ganz alleine ohne Papas Tragehilfe in Anspruch zu nehmen. In der Zwischenzeit genossen die drei anderen die Zeit an der Hütte, streichelten die Hasen, probierten die Kolbenpumpen des Handbrunnens aus, füllten mit dem hochgepumpten Wasser unsere Trinkwasserflaschen wieder auf und rutschten die große Waldrutsche hinunter. Als unser Knödel eine Zeitlang später mit Michael wieder zu uns stieß, jauchzte er so entzückend (das Kleinkind, nicht mein Mann), als er mich wiedersah, dass mir das Herz aufging. Hach!

Weder das Schnittlauchbrot noch die Kürbiskern-Eierspeis auf der Hütte konnte der kleine Mann allerdings mitessen. Zu anstrengend war wohl die Wanderung gewesen, sodass er das ganze Essen einfach verschlafen hatte.

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