FreiGeist

Pianoforte

Mit Linus (9) assoziiere ich als Mama zuallererst Wald, Abenteuerlust, Draufgängertum und Fantasie. So sehr der Junge aber für alle sichtbar Hummeln im Hintern hat, gibt es auch eine ganz andere Seite an ihm. Er hat nämlich eigentlich auch eine feinfühlig-musikalische Ader und verfügt nicht nur über ein gutes Gehör, sondern auch über ein ausgeprägtes Rhythmusgefühl. Seit drei Jahren spielt er Klavier/Keyboard, wobei wir unglaubliches Glück mit dem Klavierlehrer Hans L. haben, der keinerlei Druck auf den Jungen ausübt und ihn einfach sein und tun lässt – genau so, wie wir Eltern uns das vorstellen. Linus selbst zeichnet sich nicht durch ausdauerndes Üben aus, aber durch seine Experimentierfreudigkeit.

Kürzlich erhielten wir die Gelegenheit, dem Klaviermachermeister Hugo Menzel in seiner Werkstatt im Konzerthaus Klagenfurt über die Schultern schauen und Einblicke in das Innenleben von Piano und Flügel erhalten zu dürfen. Einer kleinen Kindergruppe wurde im Rahmen der „Klavierwerkstatt“ Lustiges und Interessantes näher gebracht. Jeder einzelne der jungen Teilnehmer erhielt zum Abschied einen Klavierhammer.

Wie so oft loderte auch dieses Mal nach einer Veranstaltung das Interesse der Kinder zum Thema erst so richtig auf. Es wurde diskutiert, recherchiert und bald entschlossen sich Maja (12) und Linus (9) jeweils ein Plakat über Klaviere zu machen. „Mama, wäre es nicht lustig, wenn ein Klavier schwarze Tasten hätte und die Hintertasten weiß wären?“

Majas Klavierplakat
Linus‘ Plakat erstreckt sich gleich auf zwei Seiten.
Zweite Seite von Linus‘ Klavierplakat

Wir beschäftigten uns neben den geschichtlichen Hintergründen intensiv damit, wie ein Klavier gebaut und welche Materialien dafür benötigt werden, wie alte Klaviere fachgerecht restauriert werden https://rothe-piano.com/index.php/klavierbau-blog-restaurierung-kunst-wissenschaft-und-forschung/klavierbau-handwerk-historische-arbeitstechnik-wiederentdecken, warum heute nicht mehr Elfenbein für die Tasten verwendet wird, wie man noch vor hundert Jahren ein Piano ohne Lastautos auslieferte und wer zu den Virtuosen am Instrument zählt – nicht nur früher, sondern auch heute https://www.youtube.com/watch?v=Yt20uO4cFYs. Linus konnte sich außerdem noch für die teuersten Klaviere der Welt begeistern, wenngleich sie uns optisch gar nicht so sehr ansprachen.

Da bekommt man doch richtig Lust aufs Musik machen oder hören, nicht wahr?

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