Erst Einmaleins, dann Viermalvier, dann steht das Christkind vor der Tür.
Mathematik ist überall. Dies unseren Kindern mitzugeben und ihren Fokus dahingehend zu schärfen, macht uns viel mehr Spaß als sie stupide vor den Schulbüchern abzusetzen, immer wieder rote und blaue Plättchen legen oder Malreihen ohne das zugrundliegende Operationsverständnis auswendig lernen zu lassen.
Als ich kürzlich mit unseren beiden jüngsten Kindern durch die weihnachtlich geschmückte Villacher Altstadt spazierte, begaben wir uns ganz bewusst auf die Suche nach Malaufgaben. Schon die Absperrpfosten hielten eine passende Rechnung bereit.
Den städtischen Eislaufplatz vor dem Rathaus hinter uns lassend, entdeckten wir eine Adventhütte, in der Weihrauch und Myrrhe feilgeboten wurden. „Schau mal, Linus! Da ist eine Malaufgabe versteckt, siehst du?“
„Mama! Komm‘ eine Hütte weiter! Da ist noch eine Rechnung!“, rief mir Linus zu, während ich mit steifen Frostfingern meine Geldtasche zu verstauen versuchte.
Bei den Schokofrüchten suchten wir vergeblich nach Malaufgaben außerhalb der Einer-Reihe. Jeder süße Spieß sah anders aus. Wie gut, dass nur wenig weiter kuschelige Fellschlapfen verkauft wurden. Und zu einem Paar Schlapfen (für meine Leser aus Deutschland: „Schlapfen“ = „Pantoffeln“) gehören bekanntermaßen immer zwei Schuhe.
Bei einer der nächsten Hütten mit allerlei Tand aus Keramik musste Linus (9) ein wenig grübeln. „Ich hab’s! Zwei mal acht! Sieht du’s?“
Blitzschnell wahrzunehmen war dafür die Weihnachtsmann-Schneekugel-Rechnung. „Ich erkenne da drei mal vier“, meinte Linus, während ich intuitiv „vier mal drei“ gesagt hätte. Mein Mann registrierte beim nachstehenden Bild übrigens überhaupt kein mathematisches Muster. O-Ton: „Die haben ja alle eine andere Farbe.“ 😉
So viel Mathematik macht ganz schön hungrig, nicht wahr? Aber eine letzte Rechenaufgabe geht noch, oder?
Und so ganz nebenbei: Der Christkindlmarkt in Villach ist mit abendlicher Beleuchtung und ganz ohne Mathematik auch einen Besuch wert!