FreiGeist

Hühner-Konvoi

Irgendwie stand Ostern heuer bei uns ganz im Zeichen der Hühner. Ich nehme an, dass das mit dem Ausbrüten unserer „eigenen“ Küken zu tun hat. Vergessen waren Osterhase und Osterlamm. Das Federvieh hatte eindeutig die Nase den Schnabel vorn und war auch zweifelloser Favorit in Bastel- und Malangelegenheiten unserer beiden Jüngsten.

Inspiriert von Arbeiten der „La maestra valentina“ – einer bloggenden Kindergärtnerin aus Genua – hatte Linus (11) sich entschieden, einen Hühner-Konvoi zu basteln. Das Material kramte er sich aus unserem Fundus zusammen.

Dabei stolperte er unter anderem über Reste sonnengelber Wellpappe, die er gleich zwischen anderen Papieren hervorzog. „Das werden die Küken, Mama!“, meinte er inbrünstig.

Um gleichmäßige Formen zu erhalten, verwendete er einfach Gläser und Eierbecher, die er mit Bleistift umrandete.

Wissend, dass unser Sohnemann ein ausgesprochen inniges Verhältnis zu Papier hat, war mir von vornherein klar, dass er jeden Zentimeter verwerten würde. Ich muss ja schon froh sein, wenn er nicht unsere gesamten Altpapierbestände heimlich aus dem Korb in der Küche entwendet und in seinem Zimmer deponiert – nur für den Fall der Fälle. Man könnte ja irgendwann noch einmal etwas daraus basteln. So entstanden aus der Wellpappe die Teile für sieben statt für die eigentlich benötigten vier Küken.

Flügel und Schnäbel schnitt Linus frei aus Tonpapierresten aus, die Augen stanzte er mit dem Locher aus einem schwarzen Papierschnipsel.

Auch für die Glucke waren rasch passende Papierreste in Brauntönen herbeigeschafft.

Nun musste nur noch alles in sinnvoller Reihenfolge aufgeklebt und ein Ostergruß mit goldenem Lackstift angebracht werden. Fertig war der Hühner-Konvoi!

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