FreiGeist

An apple a day …

Lieben eure Kinder Äpfel auch so sehr wie unsere? Gut, unser Teenie mag Äpfel zwar nur in Form von Kuchen, Saft oder Strudel, alle anderen beißen aber auch liebend gern in einen saftigen, frischen Apfel – egal ob rot oder grün.

Beim letzten Wocheneinkauf kam mir der Gedanke, Linus (8) einmal verschiedene Apfelsorten im Rahmen einer Verkostung anzubieten.

Gestern Abend noch machte ich mir einige Gedanken, wie denn so ein „Apfel-Tag“ mit einem Taferlklassler aussehen könnte und bereitete ein paar Kleinigkeiten vor, die ich bei Bedarf flexibel einsetzen konnte, um so das Projekt so richtig im Fluss zu behalten.

Den Anfang machte Linus mit dem Zuordnen der Äpfel zu den vorbereiteten Apfelsortenkarten. Merlin (2) war ebenso Feuer und Flamme – er liebt es ja, Dinge nach Farben zu sortieren.

Bevor es ans Verkosten ging, erwähnte ich die Begriffe „Längsschnitt“ und „Querschnitt“ und zeigte Linus, dass man nur bei zweiterem den wunderschönen „Stern“ in der Mitte sehen konnte, den er „Blume“ nennt, was uns wiederum zu der Überlegung brachte, ob und wo man denn nun tatsächlich Blütenreste am Apfel sehen konnte.

Ein Gesprächsthema führte uns zum nächsten und so landete zuerst einmal Zitronensaft auf einem Teil der Schnittflächen statt Apfelstücke in unserem Mund. Zu viele Fragen lagen Linus auf den Lippen. „Warum werden die aufgeschnittenen Äpfel braun?“ oder „Wie entsteht eigentlich das Kerngehäuse?“ Nachdem die drängendsten Fragen geklärt waren, drängelte sich unweigerlich unser Magenknurren in den Vordergrund und erhob Anspruch auf unsere ungeteilte Aufmerksamkeit.

Linus notierte gleich seine Beobachtungen und stellte fest, dass er alle Äpfel gleichermaßen liebte.

Die Gelegenheit war günstig, gleich die Bestandteile eines Apfels zu besprechen. Arbeitsblätter waren gestern. Viel besser geht so etwas natürlich am echten Objekt.

Nun hatten wir also eine ganze Menge zerschnittener Äpfel vor uns, in Stücken und in Scheiben, mit Zitronensaft beträufelt, geschält und ungeschält, die selbstverständlich nicht verworfen werden sollten.

Was würde wohl Petronella Apfelmus machen? Ganz genau! Apfelmus!

Linus wollte das Mus natürlich ganz, ganz allein kochen. Naja … fast. Weil das Apfelschälen ist schon sehr kompliziert, fand er. Inzwischen bereitete er die Küchenwaage vor und übernahm dann das Abwiegen.

Alles weitere konnte ich meinem Küchenchef überlassen. Er schnippelte die Äpfel mit dem großen Küchenmesser in kleine Stückchen, goss Wasser in einen Kochtopf und gab die Gewürze dazu.

In Null Komma Nix war Linus‘ Apfelmus dann fertig.

Im Laufe des Nachmittags hatten wir so nebenbei eine Vielzahl zusammengesetzter Namenwörter aus der Apfelfamilie gefunden. Obwohl wir uns schon Stunden mit dem Thema beschäftigt hatten, war Linus noch immer motiviert und nicht müde, eine entsprechende Seite in seinem Deutschheft zu gestalten. Jedoch musste hierzu eine Apfelhälfte geopfert werden, denn er wünschte sich einen Apfeldruck zur Dekoration seiner Sprachübung.

Die Überschrift übernahm ich mit Freude – es macht einfach so viel mehr Spaß, wenn man etwas gemeinsam macht. Danach konnte ich ihn aber kaum noch bremsen mit seinen Apfelwörtern. Und hätte sich nicht Besuch für die frühen Abendstunden angekündigt, dann wären wir wohl noch länger gesessen und hätten uns weitere Wörter ausgedacht.

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