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Wo spielen Pilze Fußball? In der Champignons-League!

Herbstzeit ist Schwammerlzeit! Schon als Kind liebte ich es, im Wald herumzustapfen, den Geruch von feuchtem Moos und feuchten Nadeln einzuatmen und Eierschwammerln zu suchen. Stundenlang putzten wir dann abends unsere Schätze am Küchentisch gemeinsam mit den Großeltern und unserem Onkel Horst, der regelmäßig kiloweise Pilze heranschleppte. Er kannte jede Ecke im Wald und war als Begleiter der Garant für eine reiche Schwammerlernte.

In diesem Herbst beschäftigen wir uns alle intensiver als üblich mit dem Thema, was mehrere Gründe hat. Einerseits befinden wir uns in wirtschaftlich unsicheren Zeiten. Da kann es in meinen Augen nicht schaden, sich Kenntnisse anzueignen, die einen unabhängiger machen. Andererseits teilen Maja (12) und Linus (8) das Interesse an diesen besonderen Lebewesen und sind motiviert, ein ganzes Projekt daraus zu machen.

Den Startschuss dafür setzten wir im Pilzmuseum in Winklern, nahe der Ortschaft Treffen bei Villach.

Nach einer freundlichen Begrüßung an der Kassa und kurzer Einführung zum Aufbau des Museums gingen die Kinder sofort in medias res. Sogar der kleine Minizwerg (3) drückte an den Schaltern des Spielkastens und hatte seinen Spaß an den bunten Lichtern. Dass die Farben anzeigten, ob der ausgestellte Pilz essbar, ungenießbar oder sogar giftig ist, interessierte ihn noch nicht, dafür aber seine älteren Geschwister umso mehr.

In Majas Biologiebuch werden Pilze heuer ebenfalls aufgegriffen. Aber wer will schon unentwegt Bücher wälzen?

Begeistert waren die Kinder von den Parallelen zwischen der realen, unterirdischen Welt der Pilze und ihrer besonderen Symbiose mit den Bäumen (Mykorrhiza) auf dem Planeten Erde und der fiktiven Darstellung der Wälder Pandoras samt ihrem Seelenbaum im Film „Avatar“.

Nachdem wir uns im Erdgeschoss ausgiebig mit der Theorie befasst haben, marschierten wir eine Etage höher.

Im Obergeschoss des Museums wurden die einzelnen Pilze – in Jahreszeitenbereiche unterteilt – vorgestellt. Die Modelle waren dabei dermaßen liebevoll und detailgetreu angeordnet und von passenden Tieren und Pflanzen drapiert, dass es nur so eine Freude war, sie zu entdecken.

Und jetzt? Nichts wie ab in den Wald!

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