FreiGeist

Die Stockwerke des Waldes (Diorama)

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Bestimmt ist euch aufgefallen, dass meine Beiträge in den letzten Wochen seltener als üblich ausgefallen sind. Die Gründe dafür liegen schlicht im Kreislauf des Lebens. Waren die letzten fünfzehn Jahre überwiegend vom Entstehen geprägt, so rückt jetzt das Vergehen (unserer Alten) in den Vordergrund. Nicht immer steht mir daher der Sinn nach Schreiben, sondern oft vielmehr nach Denken.

Während ich also immer wieder einmal meinen Gedanken nachhänge oder tiefgründige Gespräche mit meinem Mann führe, sind die Kinder natürlich dennoch sehr aktiv. So beschäftigte sich Maja (12) in der Vorweihnachtszeit mit dem „Ökosystem Wald“, nachdem wir uns ja im Spätsommer sowie im Herbst praktisch und theoretisch eingehend mit Pilzen befasst hatten. Das Mädel ist unser kreativer Tausendsassa. So mühsam das Erarbeiten logisch-komplexer Zusammenhänge für sie ist, so leicht gehen ihr musisch-kreative Dinge von der Hand. Ich sage oft liebevoll zu ihr: „Maja, dein Gehirn ist wie ein kunterbuntes Wollknäuel. Überall blitzen wunderschöne Farben hervor, aber Ordnung wird man niemals reinbekommen.“ Leider ist unser veraltetes Bildungswesen samt leidiger Externistenprüfung diesbezüglich in Ketten gelegt. Bevor Maja also mühsam Fachbegriffe auswendig lernt, greift sie zu Schere, Papier, Klebstoff und anderen Materialien und bastelt.

Dieses Mal nahm sie sich vor, ein Diorama zum Thema „Stockwerke des Waldes“ zu bauen. Das Wort „Diorama“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „durchschimmern, hindurchsehen“. Gemeint sind damit Schaukästen, in denen bestimmte Szenen dargestellt werden.

Da das Wetter draußen in dieser Zeit nebelig und nass war, konnte sie kein passendes trockenes Waldmaterial finden. So bemühten wir gemeinsam ein italienisches Ausstattungsgeschäft für Krippenbauer.

Materialauswahl

Einen Entwurf hatte sie bereits im Kopf, und eine alte Schachtel war (nebst meiner Wenigkeit) schnell gefunden.

Der „Wald“ sollte in Majas Vorstellung leicht erhöht auf einem Plateau stehen. Die Bodenschicht wurde entsprechend farbig gestaltet.
Die „Sträucher“ bastelte Maja aus Kiefernzapfen und Wolle.

Nachdem der Mischwald nachgebildet und auf der Moosfläche mittels Heißkleber befestigt war, ging es an die Markierung der Stockwerke auf der Innenseite des Dioramas. Die Höhen der einzelnen Etagen überließ Maja nicht dem Zufall, sondern stimmte sie auf die Modelle ab.

Bemalt wurde der Karton mit der bei uns beliebten Temperafarbe.

„Künstlerpalette“

Majas Diorama sollte auch einen Bachlauf beinhalten. Das Wasser wollte sie mit in unterschiedlichen Blau- und Grautönen bemaltem Verpackungspapier darstellen.

Schon ging es an die endgültige Darstellung der Waldlandschaft.

Schließlich fertigte Maja noch Beschriftungen für die einzelnen Waldstockwerke an.

Zuguterletzt belebten noch einige Waldtiere die Szenerie auf lebendige Art und Weise. Fertig war das Schmuckstück!

Auf diese Art und Weise kann sich auch unsere kunterbunte Tochter Fachbegriffe gut merken!

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