FreiGeist

Guten Tag, ich bin der Nikolaus …

Meine treuen Leser haben gewiss schon bemerkt, dass ich mit meinen London-Beiträgen ein klitzekleines bisschen hinterher hinke. Die letzten drei Berichte werden in Kürze hier zu lesen sein – mit nur knapp anderthalb Monaten Verspätung. Der Alltag hatte mich nach unserer Rückkehr sofort wieder fest im Griff und so einiges ist innerhalb der Familie im Um- und Aufbruch. Verzeiht also bitte, wenn die Chronologie der Ereignisse nicht ganz gewährt ist.

Halbwegs aktuell bin ich aber mit meinem heutigen Thema, das ich kurzerhand einschiebe, um euch mit unserer feierlichen Adventstimmung nicht erst zur Sommersonnenwende anzustecken – obwohl ja der Grundsatz „nach Nikolaus ist vor Nikolaus“ gilt und alles wohl halb so tragisch wäre.

In diesem Jahr war es mir ein besonderes Bedürfnis, mein Augenmerk wieder einmal auf den Familienzwerg zu richten. Kennt ihr auch das Gefühl, das eure dritt-, viert- oder fünftgeborenen Kinder meistens irgendwie einfach nebenher laufen? Nicht, dass sie damit unzufrieden wären, in aller Regel ist das Gegenteil der Fall. Sie spielen mit dem abgenutzten Spielzeug der großen Geschwister, tragen ihre durchgewetzte Kleidung, nutzen ihre eigentlich viel zu großen Sportgeräte und wollen just immer das machen, was sie tun, selbst, wenn sie nur den Schelm klauen, der eigentlich dem größeren Geschwisterkind im Nacken sitzt.

Fad wird unserem Fünfjährigen in aller Regel auch nicht, wenn sich der nächstältere Bruder gerade für Bruchrechnung begeistert, der Älteste am Code eines neuen Programms feilt und seine Schwester zeitgleich Konversation mit ihrem Native Speaker aus Wales betreibt. Er findet immer irgendeine Beschäftigung, freut sich aber auch über kleine Überraschungen.

Vom selbst gebastelten Nikolaus war Merlin (5) sofort begeistert. Laurin (17) zog kurz eine Augenbraue hoch und meinte schelmisch zu mir „Dreadlock-Niko, hm?“

Da unser Jüngster ein Faible für Zahlen hat, hatte er auch viel Spaß daran, nur eine bestimmte Anzahl an Perlen aufzufädeln.

Obwohl ebenfalls die Klettmappe für unser Nesthäkchen gedacht war, rissen sich die Großen nicht weniger darum.

Sie amüsierten sich köstlich, als Laurin (17) die Mandarinen für Kekse hielt und sie dem Weihnachtsmann zuordnete. Es brachen lebhafte Diskussionen darüber aus, was Mandarinen und Erdnüsse überhaupt mit dem Nikolaus zu tun haben sollen.

Jedenfalls eigneten sich die Erdnüsse wunderbar als essbare Spielsteine, darüber waren sich die Kinder einig.

Ob es in ihren Nikolaussackerln wohl genug Spielstein-Nachschub gab?

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