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Qualitätsjournalismus

Noch gibt es sie: unsere Printmedien. Krisengebeutelt klagen sie über sinkende Abonnentenzahlen und das Wegbrechen von Werbeanzeigen durch steigende Konkurrenz aus dem Onlinesegment. Warum sie diese komplexe Marktsituation nicht über eine Rückbesinnung zum ursprünglichen journalistischen Qualitätsanspruch auszugleichen versuchen, ist mir unerklärlich.

Das Gegenteil passiert: Die Boulevardisierung der „seriösen“ Medien schreitet unaufhaltsam voran. Da fällt es auch nicht weiter auf, dass sowohl Korrektoren als auch Lektoren mittlerweile ganz offensichtlich zu den besonders bedrohten Arten zählen.

Journalistische Textsorten in ihrer historischen Entwicklung und insbesondere aus der Perspektive des aktuellen Zeitzeugen zu betrachten, machte unserer Tochter Maja (13) und mir viel Spaß. Nachdem wir uns mit allerlei Begrifflichkeiten rund um Zeitungen auseinandergesetzt hatten, …

… folgte auch schon das Schmökern in alten Gazetten, die uns vorlagen.

Meine Geburtstagsausgabe der „Presse“

Unser Mädel verglich die Wettervorhersagen und Horoskope eines Tages unterschiedlicher Blätter. Gemeinsam machten wir uns dann Gedanken darüber, wie Korrelationen oder Abweichungen zustande kommen konnten und übertrugen diese Überlegungen auf andere Ressorts. Welchen Informationen darf man trauen und wie lassen sie sich bestmöglich verifizieren? Wie sehr sind Journalisten politisch beeinflusst? Welchen Preis zahlen sie dafür, dass sie Zugang zu elitären Kreisen erhalten? Sind seriöse Medien immer seriös?

Maja (13) verfolgte außerdem ein von ihr gewähltes Thema über einen längeren Zeitraum, sammelte dazu Berichte, Interviews und Reportagen, gestaltete Collagen und Mindmaps und verfasste Leserbriefe. Und sie merkte rasch am eigenen Leib, dass so ein privater Korrektor tatsächlich in jedem Fall gewinnbringend ist, damit sich der Verfasser eines journalistischen Textes voll und ganz auf den Inhalt konzentrieren kann.

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