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KÄRNTEN – 30. Alpe-Adria-Segelflugcup

Manche Dinge müssen reifen, bevor sie richtig gut werden. Wie Käse. Oder Rotwein. Manchmal kommen dann junge Jahrgänge nach, manchmal nicht.

Der Alpe-Adria-Segelflugcup könnte mit seiner Jubiläumsausgabe zur endgültigen Reife gefunden haben. Die treibende Kraft in der Organisation möchte den wohlverdienten Ruhestand antreten. Ob sich jemand finden lässt, der sich die bisher stets perfekte Planung und Umsetzung eines der größten Segelflugwettbewerbe Österreichs mit internationaler Beteiligung für die Weiterführung zutraut, ist nicht gewiss. Vielmehr ist von einem Ende der Ära die Rede. Umso mehr galt es, den Wettbewerb zu genießen.

Freundschaften verbinden meinen Mann mit Helfern des Segelflugcups und so war uns auch in diesem Jahr der Blick hinter die Kulissen gegönnt.

Es herrschte strahlender Sonnenschein. Die Laune war gut, es wurde viel geblödelt und gelacht.

Maja (11) zückte wie so oft ein Notizbuch und skizzierte gleich einen der Schlepper.

Wir lauschten voller Neugierde den Berichten über Teilnehmer, die absagen mussten – wegen Schäden am Segelflieger nach einer Außenlandung oder wegen eines positiven Coronatests der Kinder eines Teilnehmers. Die zahlreichen anwesenden Piloten warteten indes auf den Start, machten diverse Checks, prüften die Wetterberichte, studierten Karten, plauderten im Schatten der Tragflächen oder genossen die „Ruhe vor dem Sturm“.

Die Tagesaufgaben erhielten die Piloten – wie immer – erst kurz vor dem Start in einem Briefing. Welche Flugstrecke gewählt wird, entscheidet der Pilot dann individuell. Oft ist es nicht die kürzeste Strecke, denn beim Segelfliegen entscheidet schlussendlich die Thermik über einen gelungenen Flug.

Als die fünf Schleppflugzeuge gestartet wurden, spürte man förmlich das Adrenalin in der Luft.

Das Team war perfekt aufeinander eingespielt.

Nur ein einziger Segelflieger kam beim ersten Versuch nicht in die Luft. Alle übrigen Flugzeuge wurden zügig in luftige Höhen befördert oder flogen selbst dorthin (Motorsegler).

An dieser Stelle verließen wir erst einmal den Flugplatz Feldkirchen, brachten unseren Teenager zu seinen Freunden für eine weitere Dungeons-&-Dragons-Runde, kauften ein paar Kleinigkeiten ein und aßen zu Hause zu Mittag. Leider kamen wir einen Tick zu spät wieder zum Flughafen zurück.

Dennoch konnten wir noch dem einen oder anderen Flugzeug zusehen, wie es auf spektakuläre Weise das Wasser auf die letzten Meter wieder abließ, das zuvor in die Tragflächen gepumpt worden war, um höhere Geschwindigkeiten erreichen zu können.

Die allermeisten waren schon am Boden, ließen von ihren Frauen die Segelflieger putzen (das war wirklich auffällig) und verstauten ihre Schätze wieder für die Heimfahrt.

Gesamtsieger in der offenen Klasse wurde der aus Baden stammende mehrfache Europa- und Weltmeister im Streckensegelflug Wolfgang Janowitsch. In der 113er Klasse führte Friedrich Hofinger.

Für uns ging ein toller Tag mit neuen Bekanntschaften zu Ende. Und der Himmel war wieder frei für andere „Vögel“:

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