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KROATIEN – Krka-Nationalpark und Wasserfall „Skradinski Buk“

Am Vorabend überlegten wir lange hin und her, ob wir den Krka-Nationalpark besuchen sollen. Kontrapunkte waren – laut diverser Rezensionen – übermäßig viele Touristen in der Hauptsaison, die aktuelle Hitze in Kroatien und der dafür verhältnismäßig hohe Eintrittspreis in den Nationalpark. Dafür sprachen die Schönheit der Wasserfälle (besonders für unsere 11jährige Tochter relevant) und die relative Nähe zu unserem Ferienhaus. Nachdem wir den Plan eigentlich schon verworfen hatten, brachte mein Mann allerdings noch einen Punkt aufs Tapet: Am Wasserfall „Skradinski Buk“ sollte ja das Schwimmen erlaubt sein. Das wäre natürlich DAS Abenteuer! Dieser Punkt überzeugte alle. Wir marschierten zeitig ins Bett, um morgens zu den ersten Besuchern zu zählen und so vielleicht den Menschenmassen zu entrinnen.

Tatsächlich waren wir durch die frühe Ankunft sozusagen VIPs am Parkplatz und bekamen sogar noch einen Schattenplatz unter einer Weinlaube. Zum Eintrittspreis bezahlten wir die Rückfahrt mit dem Schiff, was uns mit einem Dreijährigen am vernünftigsten vorkam.

Der Weg vom Ticketschalter bis zum eigentlichen Eingang des Nationalparks verlief einen Kilometer entlang einer teils recht stark befahrenen Straße – überwiegend ohne Gehsteig. Mit kleinen Kindern war das tatsächlich eher ungünstig, jedoch bewältigbar. Sobald das Parkgebiet begann, schlenderte man aber gemütlich entlang einer etwa vier Kilometer langen, breiten, geschotterten Straße immer mit Blick auf die Krka, die nahe der Stadt Knin im Dinara-Gebirge entspringt.

Mit dem Wetter hatten wir Glück. Zum allerersten Mal seit unserem Urlaubsantritt gab es Wolken am Himmel und es blitzte und donnerte südlich von uns, ohne dass es jedoch zu regnen begann.

Der Flusslauf war traumhaft anzusehen. Türkisgrün bahnte sich das klare Wasser seinen Weg Richtung Meer, auch wenn sich das bei den Lichtverhältnissen nicht so abbilden ließ.

Einziger Wermutstropfen war, dass viel zu viele Autos den Weg befuhren: vom Getränke-Zulieferanten über den Elektriker bis möglicherweise hin zum besten Freund der Verkäuferin im Souvenirladen. Gefühlt befanden wir uns auf einer „Autobahn“ – trotz Nationalpark. Dafür fanden wir ausreichend Proviant am Wegesrand. „Hanni-Hanni“ sagt unser dreijähriger Minizwerg zu allen Arten von Beeren. Passenderweise trug er an diesem Tag auch ein „Hanni-Hanni-T-Shirt“ 😉

Das Hauptziel der allermeisten Nationalparkbesucher war natürlich der berühmte Wasserfall „Skradinski Buk“, der unter anderem auch als Winnetou-Filmkulisse diente und den „Fischgrund der Osagen“ darstellte. Wir freuten uns schon so sehr auf das kühle Nass. Leider wurden wir eines Besseren belehrt: Schwimmen verboten!

Die Originalbroschüren des Nationalparks waren offenbar veraltet gewesen. Das Schwimmen im Nationalpark war letztmalig im Jahr 2020 erlaubt. Was für eine Enttäuschung 🙁 Und gleichzeitig bewahrheitete sich die Befürchtung eines touristisch absolut überlaufenen Ausflugsziels. Man stieg sich sozusagen gegenseitig auf die Füße. Und wo keine Touristenhorden herumlungerten, standen kitschige Souvenirläden neben nach Fett riechenden Imbissbuden. Doch wie sagt man so schön: Vom tiefsten Punkt aus kann es nur noch aufwärts gehen. Und ich gestehe: Der Wasserfall war einer der schönsten, die ich in meinem bisherigen Leben zu Gesicht bekommen hatte.

Der auf Holzsteigen angelegte Rundweg um den Wasserfall ist ebenso per se ein echtes Schmuckstück. In der Nebensaison kann man ihn aber gewiss mehr genießen als im Juli:

Doch davon ließen wir uns die Laune nicht verderben. Immer wieder fanden wir einen ruhigen Winkel zum Innehalten.

Als wir die elendslange Menschenschlange an der Bootsanlegestelle zu Gesicht bekamen, traf uns fast der Schlag. Wir befürchteten, hier für mindestens anderthalb Stunden festzusitzen und erwägten, den Weg erneut zu Fuß zurückzulegen. Allerdings war uns das Glück hold. Wir gehörten zu den Letzten, die einen der drei Touristenkutter besteigen durften, die gerade angelegt hatten.

Unser Fazit:
– Fußweg bis zum Skradinski Buk verkehrsbelastet und dadurch wenig für Kleinkinder geeignet
– Eintrittspreis zu hoch
– Landschaftlich jedenfalls sehenswert, besonders in der Nebensaison
– unbedingt im Anschluss die Gelateria „Sola“ am Ende des Hafens besuchen 😉

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