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WIEN – Museum der Illusionen

Dass ein pubertierender Nerd und Technik-Freak von bald 16 Jahren noch immer mit uns Eltern in den Urlaub fährt, ist keine Selbstverständlichkeit und ehrt uns. Wie die meisten Jugendlichen aus der Provinz ziehen ihn Großstädte magisch an. Und da sein Favorit Tokio für nur ein Wochenende nicht zur Debatte stand, akzeptierte er auch die eigene Bundeshauptstadt demütig als Reiseziel. Eine Schulfreistellung für einen Tag, Aussichten auf Pizza aus dem Restaurant und ein Ausflugsziel seiner Wahl waren der Argumente genug für eine gemeinsame Fahrt.

Laurin optierte für das „Museum der Illusionen“ im ersten Wiener Gemeindebezirk. Wir hatten Glück, dass wir am Sonntag bereits vor Ort waren, als das Museum um 10:00 Uhr morgens geöffnet wurde. Anderthalb Stunden später erstreckte sich eine beachtliche Warteschlange bis weit hinaus in die Wallnerstraße, was mit einem Dreijährigen als jüngsten Begleiter nicht sonderlich prickelnd gewesen wäre. Morgenstund‘ hat wahrlich Gold im Mund.

Apropos Kleinkind, Merlin (3) fühlte sich – frisch ausgeschlafen, wie er war – vom ersten Augenblick an pudelwohl und flitzte uns auch gleich selbstbewusst davon direkt in den Vortex-Tunnel, den er unter verzweifelter Aufsicht meines Mannes dutzende Male schnurstracks durchrannte. Ich bin mir nicht sicher, ob es an seiner Körpergröße oder an seiner Unbefangenheit lag. Jedenfalls war Merlins Koordination zwischen Gleichgewichts- und Sehsinn nicht im Geringsten beeinträchtigt. Ob das mein Mann für sich auch so empfand?

Laurin im Vortex-Tunnel

Laurin (15) und Linus (9) marschierten währenddessen in brüderlicher Zweisamkeit in den nächsten Raum, der ohne jeden Zweifel offenbarte, wer von den beiden mehr Knödel zu essen bekommt.

Und damit nicht genug! Wenn die Knödel nicht reichen, greifen die unbarmherzigen Geschwister durchaus auch zum Laurinchragoût.

Offenbar konnte unser „Schrumpfkopf“ gerade noch entwischen und sich in Sicherheit bringen, …

… für einen kurzen Moment jedenfalls:

Dass nicht nur Laurin Blut und Wasser schwitzte, sondern auch mein Mann ob der äußerst ausgeprägten Autonomiephase unseres Dreijährigen, bekam ich nur am Rande mit. Da sieht man es wieder: Auf die Größe kommt’s nicht an 😉

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