FreiLand

Alles regt sich …

In diesem Jahr nehme ich den Frühlingsbeginn im Naturgarten besonders intensiv wahr. Unser einziger Krokus und die zahlreichen Schneeglöckchen sind zwar schon verblüht, jedoch schneite es Anfang April erneut und gefühlt begann damit auch der Frühling zum zweiten Mal.

Einige Sträucher hatten unter der nassen Schneelast des letzten Winters gelitten, einige Äste waren gebrochen, wodurch wiederum unser Totholzhaufen, der verschiedenen Tieren als Rückzugsort dient, wächst.

Von Jahr zu Jahr werden in unserem Naturgarten mehr Arten heimisch. Im letzten Herbst beobachteten wir erstmals ein Eichhörnchen, das Walnüsse im Garten versteckt hatte. Auch entdecken wir vermehrt Mauereidechsen auf unseren Hauswänden und Pflastersteinen. Aktuell – darauf sind wir besonders stolz – zieht ein Gartenrotschwanz-Brutpaar in unserem Garten ein. Das Männchen sammelt in seinem Prachtkleid schon fleißig trockene Grashalme und wagt sich dabei recht nah an unsere Terrassentüre heran. Wo der Gartenrotschwanz auftaucht, ist er ein Indikator für vielfältige Natur. Er ist eigentlich ein Freund von Streuobstwiesen und kleinbäuerlichen, strukturreichen Gärten.

Mit dem Verschwinden derselben wird er massiv zurückgedrängt. https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/vogel-des-jahres/2011-gartenrotschwanz/12857.html

Gartenrotschwänzchen benötigen vor allem ein reichhaltiges Angebot an Insekten. Und das führt mich zu einer weiteren spannenden Ecke in unserem Naturgarten: An der Ostböschung zum Nachbarsgarten hin bildete sich neben dem Salbeistrauch in den letzten zwei bis drei Jahren ein ganz ansehnlicher Ameisenhügel der Roten Waldameise.

Zwischen 200.000 und zwei Millionen Ameisen leben in so einem Bau – unglaublich, mit welcher Emsigkeit sie Material und Nahrung anschleppen. Ich könnte stundenlang bei ihrem Gewusel zusehen.

Ganz in der Nähe dieser kleinen Freunde erwartete mich heuer eine gelbe Überraschung. Endlich waren die Schlüsselblumen aufgegangen, die ich schon vor drei Jahren ausgesät hatte (heimische „Echte Schlüsselblume“). Gedanklich hatte ich sie schon abgeschrieben, vermutlich waren aber einfach die Winter nicht kalt genug. Schlüsselblumensamen benötigen mehrere Wochen lang Temperaturen rund um den Gefrierpunkt um zu keimen. Tja, der letzte Winter muss ideale Bedingungen geliefert haben. Und jetzt können wir uns an diesen schönen Frühblühern erfreuen!

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