FreiLand

Schwalben im Tiefflug

„Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“, pflegte noch meine Oma zu sagen. Früher gab es hierzulande noch zehntausende Brutpaare. Schwalben galten als Glücksboten, die das Haus vor Feuer und Blitz und die Tiere im Stall vor Krankheiten bewahrten. Die entzückenden Vögel mit dem gegabelten Schwanz sind Kulturfolger und fühlen sich in der Nähe von menschlichen Siedlungen wohl.

Leider wird unsere Lebensweise zunehmend schwalbenfeindlich. Durch Bodenversiegelung verschwinden die für den Nestbau der Schwalben essentiellen Lehmpfützen. Pestizideinsatz auf den Äckern und akkurater Rasen in den Gärten vermindern das Vorkommen von Insekten (vor allem Mücken und Fliegen) als Schwalbennahrung. Durch den weit verbreiteten Vollwärmeschutz an Gebäuden können Schwalbennester nicht mehr auf Hauswänden haften.

Mittlerweile gibt es von der Mehlschwalbe in Kärnten nur noch etwa 5.000 – 8.000 Brutpaare. Wie schön, dass es ganz in unserer Nähe noch eine Schwalbenkolonie gibt. Die Ställe der alten Bauernhöfe unseres Stadtteils bieten ideale Bedingungen. Es bleibt nur zu hoffen, dass nicht weitere „EU-Hygieneauflagen“ aus den historischen Ställen sterile Produktionsstätten machen, die einen weiteren Rückgang der Schwalben-Brutpaare bewirken würden.

„Wenn die Schwalben niedrig fliegen, werden wir bald Regen kriegen. Fliegen sie bis in die Höh’n, bleibt das Wetter weiter schön.“ In diesem Sinne genießen wir das Schauspiel über unserem Naturgarten, wenn sich über dem Villacher Becken ein Tiefdruckgebiet bildet und hoffen, dass unsere Enkelkinder Schwalben nicht nur aus dem Bilderbuch kennen werden.

tolles Flugmanöver einer Mehlschwalbe

Ein Kommentar

  • Sylvia

    Ich hab in letzter Zeit überraschend viele gesehen. Zuletzt am Fußballplatz bei einem Kinderfußballspiel. Die sind ständig relativ bodennah übers Spielfeld gerauscht. Was ich ziemlich witzig fand. Wegen Fußball … Schwalben und so 😆

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