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KÄRNTEN – Osterfeuer der Villacher Oberdörfer
Wenn trockenes Reisig von der lodernden Flamme einer Fackel geküsst wird und melodisch zu knistern und knacken beginnt, leise wie Regentropfen auf einem Schindeldach, starren seit Menschengedenken die Augen von Kindern und Alten gleichermaßen fasziniert in die Geburtsstätte eines neuen Feuers. Für heidnische Frühlingsfeste gibt es zwar keine handfesten historischen Belege, allein aber die Tatsache, dass heute – in weniger spirituellen Zeiten – dem weichenden Winter noch immer an vielen Orten der Welt, in unterschiedlichen Kulturen und Religionen zur Tag- und Nachtgleiche mit einem Fest begegnet wird, macht derlei rituelle Feierlichkeiten in vorchristlicher Zeit einleuchtend. Welchen Stellenwert unsere regionalen Osterfeuer für den Otto Normalbürger heutzutage noch haben, ist wohl fraglich.…
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Ostern als Frühlingsfest
Als Tochter ursprünglich katholischer Eltern, die während meiner Pubertät zu den Protestanten konvertiert waren, während ich selbst aus pragmatischen Gründen (weniger Unterrichtsstunden) mit sechzehn Jahren aus der Kirche ausgetreten war, war Religion bei mir nie sehr präsent. Ich ging alljährlich mit der Familie zur Christmette, zur Palm- sowie zur Fleischweihe, ratterte auswendig gelernte Gebete ohne jeglichen persönlichen Bezug herunter, fand aber Kult und Rituale in diesem Zusammenhang in gewisser Weise durchaus faszinierend. An meiner jüngeren Schwester erkannte ich später, dass sie in ihrem Glauben Halt in Lebenssituationen fand, die sie sich nicht erklären konnte oder vor denen sie Angst hatte. Diesen Ansatz finde ich mehr als legitim, immerhin sichert er…