Väterchen Frost (oder: Schneeraupen einmal anders)
Richtig rar sind sie geworden: die wirklich frostigen Wintertage. Die heutigen – 9°C am Morgen haben beinahe schon Seltenheitswert. Dabei gibt es nichts Wundervolleres im Winter als das trockene Knirschen des Schnees in richtig eisiger Umgebungsluft. Unvergleichbar mit dem „quatsch-quatsch“ des Schnees, wenn es zu tauen beginnt.
Wenn dann noch die Morgensonne auf die von Reif überzogenen Blätter unseres Apfelbaums strahlt, ist die Winterstimmung perfekt.
Im Naturgarten ist ansonsten jahreszeitengemäß nicht allzuviel los. Unser Eichhörnchen muss es sich irgendwo sehr gemütlich gemacht haben. Die von ihm vor unserem Küchenfenster vergrabene Nuss blieb bis jetzt unberührt und ist mittlerweile unter gut 30 cm Schnee versteckt. Die Vögel hocken geschützt inmitten der Sträucher und geben kaum einen Pieps von sich.
Nur diese kleine Schneeraupe begab sich auf die Suche nach ihrem Glück. Was sie wohl dazu bewogen hatte, um diese Jahreszeit eine Reise in den Schnee zu wagen?
Ich befürchte, dass die Wanderschaft kurz war, dafür aber warm endete: im Magen eines Vogels, wenn ich raten darf.