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ITALIEN – Laghi di Fusine (Weißenfelser Seen)

Mit seinen Wetterkapriolen macht der April heuer seinem Namen alle Ehre. Regen, Schnee und Sonnenschein reichen sich oft innerhalb von Stunden die Hand. Für unseren geplanten Ausflug knapp über die italienische Grenze hatten wir uns einen zwar bedeckten, ansonsten aber stabilen Frühlingstag ausgesucht.

Das kleine Städtchen Tarvis im Kanaltal des nördlichen Friaul ist von unserem Zuhause aus in einer knappen halben Stunde Autofahrt erreichbar. In der Nähe liegt die kleine Ortschaft Fusine di Valromana. Am Fuße der Nordseite des imposanten 2.679 m hohen Mangart liegen die idyllischen Weißenfelser Seen, gespeist vom Wasser, das durch die Gesteinsschichten des Berges hindurchfließt.

Die schneebedeckten Hänge des vierthöchsten Berges der Julischen Alpen spiegelten sich im klaren, türkisblauen Wasser des oberen Sees.

Zu dieser Jahreszeit ist die gesamte Gegend noch von den sommerlichen Touristenmassen verschont, die Parkplätze sind leer.

Ließ man seinen Blick zu den fernen Ufern schweifen, bot sich einem eine schier unglaubliche Vielfalt an Grünschattierungen, die einen andächtig verharren ließ.

Ungestört schliefen die Stockenten auf den aus dem Wasser ragenden Felsen und genossen die Stille.

Merlin (4) marschierte frohen Mutes durch den Wald, blieb hier und da stehen und zeigte auf Pflanzen, die ihm gefielen oder die er noch nicht kannte. Rosarote Erikapolster deckten die Landschaft zu. Leider hatte ich verabsäumt, ein Stoffsackerl einzustecken. So ein Erikablütentee ist nicht nur farblich eine Augenweide, sondern hilft auch effektiv bei Husten oder Erkältungen.

Böse Hexen oder Waldgeister konnten uns an diesem Tag nichts anhaben. Wir wurden von Schneerosen …

… und dem echten Seidelbast beschützt, zumindest sagten abergläubische Menschen früher diesen beiden Pflanzen derlei abwehrende Wirkung zu.

Andere Pflanzen des Waldes sollen nach einstiger Überzeugung ihre Wirkung nicht gegenüber irgendwelchen Geisterwesen entfalten, sondern sich positiv auf jene Organe auswirken, die bereits aus ihren Namen herauszulesen sind.

Rudolf Steiner sah im „Gold-Milzkraut“ ein Mittel zur Blutbildung bei Leukämie.
Das frische Leberblümchen enthält Giftstoffe, die durch den Trockenvorgang verloren gehen. Leberblümchentee soll bei Nieren-, Gallen- und Leberbeschwerden helfen.

Unter all diesen Zaubergewächsen wandelte unser jüngster Spross wie ein kleiner Waldelf umher, …

… beschützt von jenem Mann, der immer ein wachsames Auge auf seine Familie hat.

Ob mein Mann hier Ausschau nach Bären und Wölfen hält?

Unsere Freundin Julia begleitete uns auf dem Spaziergang an den Ufern der Weißenfelser Seen. Gemeinsam machten wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Jausenplatz für Äpfel, die von uns selbst gemachten Pizzastücke und den von ihr beigesteuerten Kuchen.

Schließlich fanden wir einen passenden, sonnigen Ort, an welchem wir unsere Bäuche im Schein der Sonne vollschlugen, ehe es wieder in Richtung Heimat ging.

Die Spitze der ins Wasser ragenden Landzunge war unser Picknickplatz.

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