FreiHand

Gundermann-Dessert

Am gestrigen Muttertag bedienten wir uns am reich gedeckten Tisch von Mutter Natur. Meinen Beitrag zu unseren Brennnessel-Knödeln als Hauptgericht könnt ihr hier nachlesen: https://belinda.amplatz.today/freihand/brennnesselknoedel/

Zur Feier des Tages gab es im Anschluss daran noch ein feines Dessert mit dem gewissen Wiesen-Etwas, der Gundelrebe (auch „Gundermann“ genannt).

Bei uns wächst das Heilkraut, das man das ganze Jahr über (selbst im Winter) frisch ernten kann, vor allem rund um die Gemüsebeete.

Bereits Hildegard von Bingen setzte die Gundelrebe im Mittelalter bei Ohren- und Kopfschmerzen ein. Äußerlich kann man die Pflanze auch bei schlecht heilenden Wunden verwenden (als Kompresse beispielsweise).

Maja (11) und Linus (8) holten ein kleines Schüsserl davon und trennten Blätter und Blüten.

Werktags habe ich ja oft wenig Zeit, das Essen auch wirklich für das Auge anzurichten. Sonntags versuche ich, meine Versäumnisse der Woche in diesem Zusammenhang nachzuholen.

Besonders lustig wird das, wenn ich dunkle Kuvertüre aus dem Keller benötige. Ich war nämlich so schlau und habe einen 2,5-kg-Block gekauft – extra ohne Palmfett, mit zig Bio-Zertifikaten prämiert und ob der Menge trotzdem vergleichsweise günstig. Was ich beim Kauf nicht geahnt hatte, war, dass es sich tatsächlich um einen Block handeln könnte, dem ich nur mit schwerem Geschütz Herr werden kann. So finde ich mich also jedes Mal, wenn ich auch nur ein kleines Stück Kuvertüre benötige, in Michaels Werkstatt wieder, mit dem Hammer in der Hand, und schlage mir passende Stücke ab.

Über dem Wasserbad mit etwas Butter geschmolzen wurden einzelne Gundermannblätter dann vorsichtig mit Schokolade bepinselt und zum Trocknen beiseite gestellt.

Für unsere Dessertcreme verwendeten wir alles an Milchprodukten, was zufällig im Kühlschrank vorhanden war: Naturjoghurt, Topfen und eine kleine Packung Vanillejoghurt, die die Kinder übrig gelassen hatten. Glattgerührt und nach Bedarf gesüßt rieb Linus (8) Zitronenschale hinein.

Diejenigen Gundermannblätter, die wir nicht mit Schokolade bepinselt hatten, wurden kleingeschnitten und einfach roh in die Creme gerührt. Ihr Geschmack ist recht kräftig und scharf bis herb, daher verwendeten wir nicht zu viel davon (eine gute Handvoll war für die sechs Dessertportionen ausreichend).

Das fertige Dessert füllten wir in schöne Gläser und dekorierten mit den Gundelrebenblüten und den Schokoladeblättern. Schon fertig!

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