Häkelei
Handarbeit hat etwas Meditatives. Die immer wiederkehrenden, gleichen Handbewegungen führen zur Beruhigung des Geistes und zur Fokussierung der Aufmerksamkeit auf das Werkstück. Gerade in den Wintermonaten mit ihren kurzen Tagen und langen Nächten zieht es mich zu derlei primitiver Beschäftigung und dennoch komme ich neben den vielen anderen Dingen, die vorgeben, erledigt werden zu müssen, nur allzu selten dazu. Kein Wunder also, dass das Schultertuch, das ich euch vorstellen möchte, über ein halbes Jahr bis zur Fertigstellung brauchte.
Das individuelle Farbverlaufsgarn „Bali“, das ich dafür verwendete, gibt es in dieser Qualität (reine Baumwolle, 8fach, ungezwirnt) leider nicht mehr zu kaufen. Es wurde aus den Garnfarben „Puder“, „Kies“, „Rehbraun“, „Chianti“, „Malaga“ und „Burgund“ handgewickelt.
Die Anleitung zum „Secret Paths Schal“ gibt es kostenlos hier: https://mijocrochet.files.wordpress.com/2016/11/secret-paths-schal-tyska1.pdf
Wer gewohnt ist, mit gezwirntem Garn zu häkeln, wird ein paar hundert Maschen brauchen, bis die Häkelnadel (in meinem Fall der Stärke 3,5 mm) nicht mehr wiederholt zwischen die einzelnen Fäden des Garns rutscht. Aber glaubt mir: Es lohnt sich, sich nicht der Verzweiflung hinzugeben.
Leider reichten meine drei Wollknäuel (zu je 425 m Lauflänge) dann aber nicht ganz aus und ich musste an geeigneter Stelle (vor der Abschlusskante) ein paar Reihen einsparen. Fällt euch das auf?
Ich freue mich jedenfalls schon darauf, mir meine Schultern von diesem herrlichen Tuch wärmen zu lassen. Sobald mein Jüngster (3) das gute Stück nicht mehr als Schmusedecke verwendet.