FreiHand,  FreiLand

Ostereier-Blätterdruck

Wusstet ihr, dass der „Gründonnerstag“ eigentlich überhaupt nichts mit der Farbe „grün“ zu tun hat, sondern sich vom mittelhochdeutschen „grînen“ (greinen, weinen) ableitet? Bedenkt man, dass das Osterei erstmals im 14. Jahrhundert erwähnt wurde und jene Eier meinte, die die Bauern am Gründonnerstag als Pachtzins an ihre Grundherren abliefern mussten, könnte man Parallelen zu jenem Greinen und Schluchzen ziehen, das einen in unkontrollierbarer Weise bei der Zustellung des jährlichen Steuerbescheids überfällt. Aber gut, diese Interpretation wird mir von der Kirche vermutlich als Frevel ausgelegt.

Um die Karwoche zeitlich etwas aufzulockern, setzte sich in unserer Familie der Brauch durch, die Ostereier nicht am Karsamstag, sondern schon am Gründonnerstag zu färben. Natürlich griffen wir auch heuer wieder zu natürlichen Färbemitteln aus Küche und Garten (Kurkuma, Rotkraut …) zurück. Neu war allerdings das Metier des Blätterdrucks, auf das ich mich mit Maja (12) und Linus (9) begab. Voller Vorfreude sammelten die Kinder auf der Wiese vor dem Haus passende Pflanzen für unser Vorhaben.

Eine zu klein gewordene geratene Nylon-Strumpfhose von anno dazumal war ebenso rasch aus der Versenkung geholt.

Während Maja sich um das Drapieren der Blätter und um ihre Fixierung auf den Eiern kümmerte, kochte im Hintergrund schon der Färbesud.

Die Kinder konnten es kaum erwarten, die Eier aus den unterschiedlichen Farben zu holen.

Das Ergebnis konnte sich für einen ersten Versuch durchaus sehen lassen, findet ihr nicht auch?

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