Rhabarber, der süß-saure Gemüsestängel
Der Rhabarber ist eigentlich eine Staude und gehört zur Familie der Knöterichgewächse. Trotz seiner überwiegenden Verwendung in Süßspeisen zählt er somit in Wahrheit zu den Gemüsesorten. Ursprünglich stammt er aus der Mongolei oder aus Sibirien, wurde in Europa aber bereits im 16. Jahrhundert als Mittel gegen Geschlechtskrankheiten gehandelt. Erst im 18. Jahrhundert bauten die Engländer dieses Gemüse zu Nahrungszwecken an.
Für uns ist er eine willkommene Vitamin-C-Quelle nach den Wintermonaten. Bereits recht früh im Jahr treibt er zuverlässig aus und lässt sich ab Mitte April verarbeiten.
In der ersten Rhabarberwoche diesen Jahres wurde er gleich dreifach verwertet. Nach dem Waschen und Schälen der Stangen schneide ich standardmäßig ca. 4 cm lange Stücke, die ich für die unterschiedlichsten Speisen verwenden kann. Roher Rhabarber lässt sich übrigens auch problemlos einfrieren, wenn die Überschüsse zu umfangreich und die Zeit zum Einkochen zu knapp sein sollte.
Ich buk zuallererst einen schnellen Blechkuchen aus Rührteig. Das ist unkompliziert und geht schnell.
Man könnte den Kuchen – wenn man das denn gerne mag – zusätzlich mit Streuseln bestreuen. Wir waren mit der simplen Variante zufrieden.
Mein Mann ist ein besonderer Freund von Rhabarber-Kompott und freut sich jedes Jahr schon darauf.
Damit ich keinen unansehnlichen Matsch im Kompottschüsserl serviere, koche ich den Rhabarber in der Kompottflüssigkeit aus Wasser, etwas Zitronensaft, Zucker, Zimtrinde und Gewürznelken wirklich nur einmal kurz auf, gebe einen Deckel auf den Topf, schalte die Herdplatte aus und lasse das Kompott auf der noch heißen Platte zum Nachziehen stehen und in weiterer Folge auch auskühlen. So bleiben die Rhabarberstücke erhalten und bieten in meinen Augen einen viel appetitlicheren Anblick.
Einige Tage später war es schon wieder Zeit für Rhabarberernte. Mitten unter der Arbeitswoche griff ich zu einer noch schnelleren Rhabarber-Verwertungs-Variante: Blätterteigstrudel mit Vanillepudding und Rhabarber.
Mahlzeit!