Maroni! Heiße Maroni!
Wer kennt das nicht: Die Blätter beginnen sich zu verfärben, die Temperaturen werden kälter und der Nebel zieht frühmorgens durch die Täler. Die Teekanne wird aus dem „Sommerschlaf“ geholt und frisch geröstete Maroni runden den Herbsttag ab.
Seit zwei Wochen schon beschäftigt sich unser Taferlklassler (7) – passend zur Jahreszeit – mit dem Thema „Kastanien“. Dass es dabei einen Unterschied zwischen Ross- und Esskastanien gibt, war ihm anfangs gar nicht so bewusst. Mit dieser Erleuchtung kam dann aber zeitgleich der Wunsch, Esskastanien auch selbst zu verarbeiten. Zuletzt hatte ja seine Schwester die Rolle der Küchenchefin inne ( https://belinda.amplatz.today/freigeist/ein-zwoelftel-zebrakuchen/ ). Dieses Mal übernahm er die beliebte Rolle und ich wurde zum Hilfskoch degradiert.
Auf dem Menüplan standen „Maroni-Nougat-Knödel mit Preiselbeerbirnen“ – ein Festtagsessen für einen stinknormalen Werktag.
Dabei nahm er die Vorbereitung der Zutaten sehr genau. So wenig diese Arbeiten auf den ersten Blick nach „Schule“ aussehen, so sehr sind sie in Wahrheit „Lernen in Reinform“. Um das richtige Mehl zu holen, wird gelesen. Mengen werden gewogen, Eier abgezählt.
Besonders knifflig beim Kochen und Backen ist stets das Aufschlagen der Eier. Unser Meisterkoch schaffte diese Herausforderung aber mit Leichtigkeit und bezaubernder Grazie.
Besonders lustig war es dann für Linus, alle Zutaten zusammenzumischen und den Teig zu fertigen.
Die Knödel ließ er dann aber erstaulicherweise mich formen. Ich bin mir nicht sicher, ob er sich mit dieser Arbeit tatsächlich überfordert fühlte oder aber ob die übriggebliebenen Reste der Fülle lockten und er eine gewisse „Bedrohung“ durch den herannahenden 2jährigen Bruder wahrnahm.
Während unser Abendessen im heißen Wasser zog, richtete er noch die vorbereiteten Birnen auf den Tellern an und half bei den Nussbröseln. Voilà! Essen ist fertig!