FreiGeist

Zwischen Feuer und Eis …

Ihr erinnert euch vielleicht an meine kurze Reise mit den Kindern nach Kroatien im vergangenen Oktober? Wir besuchten unter anderem die kroatische Kleinstadt Krapina und sein Neandertal-Museum https://belinda.amplatz.today/freigeist/kroatien-krapinas-neandertaler/

Maja (12) beschäftigte sich nach unserer Rückkehr noch einige Wochen mit dem Thema „Altsteinzeit“. Das Resultat ihrer Arbeit war ein tolles Lapbook, dessen Vorstellung ich noch schuldig blieb.

Zur Entstehung des Titelbildes gibt es morgen einen eigenen Beitrag. Bleibt gespannt!

Die Lederbänder fand sie zufällig in unserer Kanzlei – ein Klient von uns, Inhaber einer kleinen Ledermanufaktur, schnürt mit solchen Bändern seine monatliche Belegsammlung, bevor er sie an uns übermittelt. Die Idee, sie auf diese Art und Weise weiterzuverwenden, fand ich großartig.

Da Maja (12) zeitgleich das „Happy Painting“ für sich entdeckt hatte, war es naheliegend, dass sie diese Technik auch im Rahmen anderer Arbeiten anwandte.

Zuallererst beschäftigte sich unser Mädel ausführlich mit den Tieren der Altsteinzeit.

Öffnungsmechanismus aus Majas Ideenschmiede
Flipbook zum Thema „Tiere der Altsteinzeit“
Die Recherchearbeiten übernimmt sie schon selbst.
Selbst gemalte Säbelzahnkatze zur Verzierung

Um ein Gefühl für die Lebensbedingungen in der Altsteinzeit zu erhalten, war es unausweichlich, sich mit Klima und Vegetation auseinanderzusetzen. Dabei bot sich gerade in einer Zeit hitziger öffentlicher Klimarettungsdebatten die Gelegenheit, Narrative zu hinterfragen und die Unbeständigkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse zu thematisieren. Sokrates‘ geflügelte Worte „Ich weiß, dass ich nicht weiß“ wollte ich in diesem Zusammenhang gerne an meine Tochter weitergeben.

Dass von den äußeren Temperaturen und Wetterbedingungen auch die Art der Behausungen in gewisser Weise abhing, war naheliegend. Am faszinierendsten fand Maja dabei die Knochenhütten.

Für den Lapbook-Bestandteil zur „Höhlenmalerei“ rührte sie feinen Sand aus dem Garten zu einer breiigen Masse an und verwendete diese zum Malen.

Intensiver befasste sich Maja (12) dann damit, wie man damals Feuer machen konnte.

Auf der einen Seite des Bestandteils ging es um das Feuermachen mit Feuerstein, auf der anderen Seite um das Feuermachen mit Feuerbohrer.

Ich persönlich finde es ja absolut erstaunlich, dass ein Überleben in der Eiszeit überhaupt möglich war. Die Dramen, die sich abspielen mussten, wenn der Winter besonders hart, der Schnee besonders hoch oder die Tiere, die man jagen wollte, besonders scheu waren, kann man sich vermutlich gar nicht vorstellen. Je mehr Gespräche ich mit Maja führte, umso größer wurde mein Unbehagen, umso klarer wurde mir, wie verweichlicht wir heutzutage sind.

Wer ist noch in der Lage, Leder herzustellen und einfache Kleidung für die kalte Jahreszeit anzufertigen? Ich habe größten Respekt vor solch befähigten Menschen.

Das umfangreiche Wissen über Herstellung und Anwendung von Werkzeugen einfachster Bauweise zur Sicherung des Überlebens einer ganzen Sippe verdient Bewunderung.

Steinzeit-Schweizer-Messer

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