Raffinierte Masche (Vol. 1) – Orangen
Aus irgendeinem unerfindlichen Grund existieren in meinem Kopf mehr Projekte, als ich jemals in einem Leben umsetzen kann. Nicht selten verhindert mein Alltag die Realisierung einer schönen Idee, doch habe ich gelernt, damit halbwegs entspannt umzugehen. Auch meine Tage haben nur 24 Stunden, und – egal welche biologisch einwandfreien, selbst angebauten „Düngemittel“ ich esse – es wollen mir partout keine zusätzlichen Hände wachsen.
Neues Obst und Gemüse für die Puppenküche wollte ich – dieses Mal gehäkelt – eigentlich schon vor Merlins viertem Geburtstag in Angriff nehmen. Die Ausstattung, die ich vor mehr als einer Dekade aus Filz genäht hatte, ist schon längst in die Jahre gekommen. Viele kleine Köche hatten damit schon die zauberhaftesten Menüs kreiert und zahlreiche Mägen gefüllt. In üblicher Manier vergingen die Wochen wie im Flug, sodass schlussendlich die verfügbare Zeit nicht einmal ausreichte, um mit den neu hergestellten „Lebensmitteln“ den Adventkalender unseres Jüngsten zu befüllen.
Als in den Wochen vor Weihnachten Mann und Kinder abwechselnd krankheitsbedingt das Bett hüten und deshalb viele geplante Unternehmungen abgesagt werden mussten, fand ich zwischen Teekochen, Kissenaufschütteln und Kopfstreicheln Zeit und Muse, Wolle und Häkelnadel hervorzukramen. Einige der entstandenen Früchte und Speisen möchte ich euch gerne zeigen. Vielleicht habt ihr ja auch ungenutzte Wollreste herumliegen und bekommt Lust, die Puppenküchen eurer Kinder auszustatten?
Passend zur Winterzeit machten die Orangen, die nach einer Vorlage von „TiffyHappyCrafts“ gehäkelt wurden, den Anfang meiner Produktionsserie. In den Tiefen unseres Kellers liegen noch gefühlte fünfzig (Rest)Knäuel der „Lana Grossa“-Wolle „Cotone“ herum. Die verfügbaren Farben beeinflussten die Auswahl der Obst- und Gemüsesorten. Es sollte ja ein nachhaltiges Vorhaben werden.
Da ich eher fest häkle, verwendete ich eine Nadel der Stärke 3,5 mm.
Mir persönlich geht ja das Häkeln leichter von der Hand als das Zusammennähen der Elemente. Oft stapeln sich die Einzelteile regelrecht am Nachttisch, und ich greife erst dann zur Wollnadel, wenn dieser schon dezent überquillt. Da ich beschlossen hatte, jeweils eine ganze Orange mit Blatt, eine halbe Orange und eine Orangenspalte anzufertigen, musste ich mich wohl oder übel früher oder später dieser ungeliebten Näharbeit stellen.
Bot sich allerdings die Gelegenheit, Teile zusammenzuhäkeln, so ergriff ich diese, ohne zu zögern.
Gefüllt werden bei mir viele Dinge mit jener Schafwolle, die vom Hausbau übrig geblieben war. Unsere Parkettböden wurden ja auf einem mit Schafwolle gedämmten Blindboden verlegt. Wer sich für natürliche Dämmstoffe aus Österreich interessiert, dem kann ich unseren Lieferanten aus Oberösterreich ans Herz legen https://haeuser-in-wolle.com/home/ Mein Bauchgefühl sagte mir nach dem Einzug, dass es sich lohnen würde, die beiden angebrochenen Säcke Baumaterials zu behalten, anstatt sie für ein paar Euro zum Hersteller zurückzuschicken. Bis heute habe ich diese Entscheidung nicht bereut.
Damit waren die Orangen auch schon fertiggestellt. Wer hat Lust auf frisch gepressten Orangensaft?