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    ITALIEN/TOSKANA – Cala Violina

    Der karge, wildromantische Küstenstreifen im Süden der Toskana ist im September besonders reizvoll. Wenn die Farbe der Früchte der knorrigen Olivenbäume – die Äste von deren Gewicht schon schwer zu Boden geneigt – langsam von grün zu violett wechselt, wenn die Zeit der Weinlese gekommen, wenn die Luft schon kühler, aber das Meerwasser noch warm ist, wenn die Touristenmassen wieder an ihren Schreibtischen und ihre Kinder an den Schulbänken hocken, gehört die Maremma wieder den Italienern. Das Tempo ändert sich – sowohl in der Arbeit als auch in der Sprache -, als hätte man es mit wechselwarmen Amphibien zu tun, die sich an die Umgebungstemperatur anpassen. Für uns würde in…

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    ITALIEN/TOSKANA – Seemann, deine Heimat ist das Meer

    Als wir Monte Argentario verließen, war mein Mann beinahe wieder vollständig gesund, unsere Tochter spürte aber ihrerseits die Erkältung heranrollen. Wir stellten uns mental auf eine Triefnasen- und Kratzhustenurlaubswoche ein, ließen uns aber die Stimmung durch nichts trüben. Was soll’s? Alle unsere Unterkünfte hatten Erholungspotential. Wir würden uns einfach in zwei Gruppen – Kurgäste und Tourgäste – aufteilen und flexibel bleiben. Die nächste Station legten wir in Castiglione della Pescaia ein. Zu Zeiten der Etrusker noch ein großer Salzsee (Catull und Cicero erwähnten ihn als „Lacus Prelius“) entstand unter der Herrschaft der Pisaner zuallererst die Festung, das heutige Wahrzeichen der Stadt, dies aber vor allem aus strategischem Interesse als Seemacht.…

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    ITALIEN/TOSKANA – Italien liegt am Toten Meer

    Das Festland mit einem netten Abend in der pittoresken Tuffstadt Pitigliano hinter uns lassend, nahmen wir Fahrt Richtung Tyrrhenisches Meer auf. Die Maremma, ein ehemals malariageplagtes, unbewohnbares Sumpfland im Süden der Toskana, sollte in der zweiten Reisewoche unser Ziel sein. In den letzten Jahrzehnten wich die Wildheit dieses Landstreifens mit ihren Stachelschweinen, Wildkatzen, den halbwilden Pferden, Rindern sowie ihren Hütern, den Butteri, mehr und mehr dem Fremdenverkehr. Vom Massentourismus ist man aber vielerorts gottlob noch weit entfernt. Unser nächste Unterkunft lag auf der Halbinsel Monte Argentario, nur unweit des Hafenstädtchens Porto Santo Stefano. Meinen Mann legten wir ins das gemütlichste Bett des Appartments und versorgten ihn mit heißem Tee und…