FreiGeist
Freie Bildung und häuslicher Unterricht in Österreich
-
Das Meer der Gefühle
Nachdem Linus (9) im Rahmen seines Projektes „Licht und Schatten“ ein Plakat gestaltet https://belinda.amplatz.today/freigeist/jetzt-geht-mir-ein-licht-auf/ und einer Bohne beim Wachsen zugesehen hatte https://belinda.amplatz.today/freigeist/linus-und-die-bohnenranke/, griff er noch eine Mal- und Zeichenidee auf, über die ich gestolpert war. Obwohl unser Kunst- und Bastelfundus für einen Privathaushalt nach meinem Dafürhalten nahezu gigantische Ausmaße aufweist, musste ich dieses Mal tatsächlich zwei Dinge besorgen. Zum einen benötigten wir eine selbstklebende Folientasche mit einer Einschuböffnung auf der langen Seite, zum anderen Super-Duper-Ultra-Permanentmarker, die auch ganz sicher nicht auf der Folie verwischt werden konnten, selbst wenn eine Volksschülerhand versehentlich darüberstrich. Eltern mit kleineren Kindern seien hinsichtlich dieser Stifte wirklich eindringlich vorgewarnt: Diese Marker lassen sich vermutlich nur mit…
-
Happy Lettering
Könnt ihr euch noch an Majas erstes Happy-Painting-Bild erinnern? https://belinda.amplatz.today/freigeist/happy-schaf/ Seitdem sie diese kunterbunte Technik im nebelig-grauen Herbst des letzten Jahres erstmals für sich entdeckt hatte, war sie nicht mehr zu halten. Aquarellfarben, Fineliner, Kalligraphiemarker und Brushpens gehörten fortan zu den am häufigsten verwendeten Mal- und Schreibutensilien des Hauses. Eigentlich brachte mich dann eine Freundin auf Melanie Riemer, eine wundervolle junge Frau und Mutter aus Klagenfurt, die von sich selbst erzählt, dass sie sich lange für künstlerisch unbegabt hielt. Spätberufen sozusagen stolperte sie über das „Happy Painting“ von Clarissa Hagenmeyer auf die bunte Seite des Lebens und richtet mittlerweile ein recht breites künstlerisches Angebot an Privatpersonen und Unternehmer https://www.melanie-riemer.at/ Maja…
-
Linus und die Bohnenranke
Zuletzt erzählte ich euch von unserem Licht-und-Schatten-Projekt, erinnert ihr euch? Linus (9) hatte sich mit künstlichen und natürlichen Lichtquellen beschäftigt und ein Plakat zum Thema gestaltet. https://belinda.amplatz.today/freigeist/jetzt-geht-mir-ein-licht-auf/ „Was haben eigentlich Bohnen mit Licht zu tun?“, fragte mich mein Mann mit einer hochgezogenen Augenbraue, die unmissverständlich andeutete, dass sich der Zusammenhang nicht unmittelbar für ihn erschloss. Als ich zu einer Antwort ansetzen wollte, fuhr schon Linus (9) selbst dazwischen: „Da kommt ja nicht überall Licht rein!“ Ganz genau! Das war der Plan. Wir hatten drei Filmdosen vorbereitet, die mit jeweils zwei Bohnen bestückt wurden. An alle nach der Jahrtausendwende geborenen Leser: Filmdosen waren lichtdichte Schutzbehälter für Filmrollen, die man anno dazumal…
-
Jetzt geht mir ein Licht auf!
Lieben eure Kinder Taschenlampen auch so sehr wie unsere? In unserem Haus sind diese tollen Lichtspender gefühlt dauernd in Verwendung, egal ob zum heimlichen Lesen unter der Bettdecke oder für das gruselige Schattentheater im abgedunkelten Schlafzimmer. „Warum nicht den Sturm der Begeisterung aufnehmen und ein Projekt daraus machen?“, dachte ich mir, ließ in meinem Kopf die Gedanken reifen und bereitete auch schon das eine oder andere Material vor. Da wir in den letzten Jahren besonders Linus‘ Faible für Physik und Technik gewahr wurden, stimmte ich die Angebote überwiegend auf ihn ab. Eigentlich wollte ich zuallererst eine Sonnenuhr mit ihm bauen, doch irgendwie spielt das Wetter in diesem Frühling überhaupt nicht…
-
Kann mich mal jemand drucken?
Endlich hat die Löwenzahnsaison wieder begonnen! So sehr ihn manche Nachbarn verfluchen und alles daran setzen, ihn gar nicht erst groß werden zu lassen, so sehr lieben wir diese vielfältige Pflanze. Vom Röhrlsalat über Löwenzahnmarmelade/-gelee bis hin zum Löwenzahnpesto – was andere „Unkraut“ nennen, ist für uns ein wahrer Tausendsassa. Dieses Mal aber nutzten wir die „Kuhblumen“ nicht für den Wanst, sondern für die Kunst. Maja (12) und Linus (9) wollten versuchen, ob sich Blüten und Blätter der Blume zum Drucken eignen. Und das war anfangs gar nicht sooooo einfach. Besonders Linus benötigte einige Probedrucke, bis er den Dreh raus hatte. Nach einigen Probedurchläufen machten sich dann beide Kinder motiviert…
-
KROATIEN – Fulfinum Mirine bei Omišalj/Krk
Unser verlängertes Wochenende in Kroatien war leider viel zu schnell vorbeigegangen. Wehmütig packten wir unser Auto mit Koffern und Kindern bis obenhin voll und verließen gegen zehn Uhr vormittags schweren Herzens unser vorübergehendes Quartier. Der Himmel war bewölkt, doch der Regen ließ noch auf sich warten. Warum sollten wir also nicht den Tag noch nutzen, solange es trocken war? Nicht weit von der Krk-Brücke entfernt, nahe der Stadt Omišalj, befinden sich in der Bucht Sepe die Überreste der ehemaligen römischen Stadt „Fulfinum Mirine“, die bereits der griechische Schriftsteller Ptolemaios erwähnte. Die Geschichte der Siedlung geht bis ins 1. Jahrhundert nach Christus zurück. Von den Römern erbaut lebten damals vor allem…
-
Pianoforte
Mit Linus (9) assoziiere ich als Mama zuallererst Wald, Abenteuerlust, Draufgängertum und Fantasie. So sehr der Junge aber für alle sichtbar Hummeln im Hintern hat, gibt es auch eine ganz andere Seite an ihm. Er hat nämlich eigentlich auch eine feinfühlig-musikalische Ader und verfügt nicht nur über ein gutes Gehör, sondern auch über ein ausgeprägtes Rhythmusgefühl. Seit drei Jahren spielt er Klavier/Keyboard, wobei wir unglaubliches Glück mit dem Klavierlehrer Hans L. haben, der keinerlei Druck auf den Jungen ausübt und ihn einfach sein und tun lässt – genau so, wie wir Eltern uns das vorstellen. Linus selbst zeichnet sich nicht durch ausdauerndes Üben aus, aber durch seine Experimentierfreudigkeit. Kürzlich erhielten…
-
Tutanchamun aus 1001 Perlen
Zwar ist das Titelbild zu Majas Ägypten-Lapbook https://belinda.amplatz.today/freigeist/im-land-der-pharaonen/ schon seit einigen Wochen fertiggestellt, aber irgendwie schaffte ich es nicht, es euch eher zu präsentieren. Verzeiht, bitte! Der April macht wahrlich, was er will. Nicht nur hinsichtlich des Wetters. Aber wie heißt es so schön? „Was lange währt, wird endlich gut.“ Die Idee zum Titelbild kam Maja unvermittelt. „Kannst du mich zum Bastelgeschäft bringen, bitte?“, fragte sie mit einem herzzerreißenden Augenaufschlag, der jegliche mütterliche Widerrede verunmöglichte. „Ich würde gern Perlen kaufen. Schau mal!“ Die berühmte Totenmaske Tutanchamuns hatte sie da bereits auf schwarzes Tonpapier skizziert, zeigte es mir, blieb aber kryptisch, als ich sie fragte, was sie mit den Perlen vorhabe.…
-
Marshmallow-Katapult – Physik in Aktion
Was das Verständnis für physikalische Vorgänge und ihre logischen Ableitungen betrifft, erfüllen wir als Familie (Familienmitglieder unter zehn Jahren ausgenommen) alle Geschlechterklischees, die irgendwann von irgendjemandem erdacht wurden. Das bedeutet nicht, dass wir Mädels kein Interesse an der angewandten Physik hätten. Immerhin half Maja meinem Mann kürzlich beim Räderwechsel, ein zutiefst physikalischer Vorgang mit durchaus praktischer Bedeutung. Während aber alle Männer im Haushalt mit einer Körpergröße von über 1,70 m überhaupt kein Problem damit haben, sich beispielsweise Kräfteaddition und -zerlegung im dreidimensionalen Raum vorstellen zu können, scheitern alle Frauen im Haushalt eben genau daran. Wir nehmen es mit Humor und lassen es uns gern erklären. Allerdings tendieren unsere Herren der…
-
Im Land der Pharaonen
Nachdem wir im Februar die „Ägyptische Ausstellung“ des Kunsthistorischen Museums in Wien besucht hatten, war Majas (12) Interesse an Pharaonen und Hieroglyphen endgültig entfacht https://belinda.amplatz.today/freigeist/wien-kinderatelier-cheops-co-im-kunsthistorischen-museum/. War ihr früher so manches an dieser Hochkultur grausam und unheimlich vorgekommen, so tastete sie sich nun langsam vorwärts und ließ zu, dass ihre Scheu vor bestimmten Teilbereichen des Themenkomplexes „Altes Ägypten“ (zB „Mumifizierungen“) einer vorsichtigen Neugierde wich. Bei unseren Kindern entstehen regelmäßig aus einer tiefergehenden Auseinandersetzung mit einer gewissen Materie Lapbooks. Durch die lose Nebeneinanderreihung kleiner Falthefte, Leporellos, Drehscheiben, Flipbooks usw. hat diese Präsentationsvariante den Vorteil, dass sie nach Belieben entweder bewusst klein gehalten oder riesig ausgeweitet werden kann – je nach Motivation des…