FreiHand
Handarbeit, Kochen, Handlettering & Co.
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Der Herbst ist pink
Vor allem, wenn die Körpermaße nicht der Kauf-Norm entsprechen, ist Selbermachen einfach praktisch. Unsere Tochter ist groß und sehr schlank – ganz wie der Papa eben. Die meisten Kauf-Kleidungsstücke sind ihr entweder an Armen und/oder Beinen zu kurz oder am Bund viel zu weit. Wenn dann der Wunsch nach einer langen, schmal geschnittenen Jacke besteht, deren Ärmel aber über die Handrücken reichen sollen, nehme ich das lieber selbst in die Hand, bevor ich Stunden damit verbringe, im Handel zu suchen und doch nicht fündig zu werden. Die knallig pinke Wolle aus der Serie „Linea Pura Organico“ von „Lana Grossa“ suchte sich Madame selbst aus. Genau die richtige Farbe für die…
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Sanddorn – Die „Zitrone des Nordens“
Ursprünglich stammt der Sanddorn aus Tibet und dem Himalaja-Gebiet. Lange schon ist er auch in Europa heimisch. Schon Hildegard von Bingen soll diese Frucht geschätzt haben. In unserem Naturgarten gedeiht er herrlich. Erst kürzlich gepflanzt, konnten wir heuer erstmals die kleinen, säuerlichen Früchte ernten – zumindest das, was uns unsere Kinder und die Vögel übrig ließen. Am besten sind ja die Früchte der Natur immer noch, wenn man sie frisch gepflückt in den Magen wandern lässt (und am vitaminreichsten obendrauf). Wir waren unschlüssig, welche Erntemethode wir zuallererst ausprobieren wollten. Gleich zurückschneiden und die Äste mit den Früchten einfrieren, um danach die Beeren abzuklopfen, schien uns bei einer doch noch überschaubaren…
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Glumandaaaaa
Mit ganz kleinen Kindern ist Handarbeiten ja immer so eine Sache. Die Näherei pausiert bei mir – wie ihr alle unzweifelhaft bemerkt haben dürftet. Die Maschine mit der flinken Nadel und dem ratternden Geräusch ist einfach ein Magnet. So schnell kann ich gar nicht schauen und *schwupps* sitzt mir ein kleiner Gartenzwerg auf dem Schoß und möchte – verständlicherweise und in der Manier eines heranwachsenden Maschinenbauingenieurs – alles ganz genau betrachten, Dichte und Beschaffenheit des Geräts haptisch beurteilen und am besten auch noch seine Funktionsweise durch praktische Erfahrung erlernen. Dass dies dem Fortschritt meines jeweiligen Nähprojekts nicht unbedingt zuträglich ist, kann sich jeder vermutlich problemlos vorstellen. Also greife ich alternativ…
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Hirtenpfandl mit Ysop
Ysop ist eine altbewährte Heilpflanze. In der Naturheilkunde wird er vor allem bei Husten und Bronchitis verwendet, soll aber auch als Öl gegen Depressionen helfen und die Konzentrationsfähigkeit verbessern. Schwangere sollen das Ispenkraut übrigens besser nicht oder nur sehr sparsam verwenden. Und auch Kinder essen das Kraut am besten nicht als „Salat“, sondern eben als Gewürz in feinen Dosen. In unserem Bauerngarten gedeiht Ysop prächtig. Er mag mageren und kalkhaltigen Boden, also tut man gut daran, den Pflanzort am besten nicht zu düngen. Ysop ist eine mehrjährige Staude und ein richtiger Bienen- und Hummelmagnet. Aber nicht nur unsere Insekten sollen etwas von ihm haben, sondern auch wir selbst. Maja (10)…
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Alltags-Mampf
Es ist ja nicht immer ganz einfach, im Arbeits-Alltag etwas halbwegs Vernünftiges für alle auf den Tisch zu bekommen. Das eine dauert zu lange in der Zubereitung und wird einfach in der Mittagspause nicht fertig, für das andere fehlt gerade DIE essentielle Zutat oder – ganz klassisch – mehr als 2 aus 6 Personen im Haus haben irgendetwas am Essen auszusetzen und verweigern deshalb vorübergehend die Nahrungsaufnahme. Durch den ansonsten durchaus reizvollen Überraschungsmoment der „Kärntner Gemüsekiste“ https://kaerntner.gemuesekiste.at/ in Kombination mit der Tatsache, dass wir ja nach wie vor Lebensmittel aufgrund der Maskenpflicht eben nicht direkt vor Ort einkaufen, sondern uns liefern lassen, ist auch eine ordentliche Wochenplanung etwas erschwert. Das…
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#schworzba
„Schworzba mit Mülch und Zucka“ – Mmmmmh, was für eine Kindheitserinnerung. Mit meiner Uroma und ihrer „Roffl“ zogen wir jeden Sommer stundenlang durch die Wälder im Gurktal – sie kam mit vollen Eimerchen zurück, wir – meine kleine Schwester und ich – mit vollen Bäuchen und dunkelvioletten Zungen und Händen. Heute bevorzugen wir aber die Zivilisations-Kultur-Wir-Ernten-Vier-Kilogramm-In-Einer-Stunde-Variante und machen uns in den Heidelbeergarten nach Ebenthal bei Klagenfurt auf. Wenn ich auch ganz ehrlich zugeben muss, dass die Geschmacksexplosion verglichen mit den essbaren Waldschätzen meiner Kindheit eher etwas kleiner ausfällt, so erfüllen sie jedenfalls die Qualitätskriterien der Kulturfrucht, die man ja sonst ja auch so im Handel beziehen kann – Frische- und…