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    Kann mich mal jemand drucken?

    Endlich hat die Löwenzahnsaison wieder begonnen! So sehr ihn manche Nachbarn verfluchen und alles daran setzen, ihn gar nicht erst groß werden zu lassen, so sehr lieben wir diese vielfältige Pflanze. Vom Röhrlsalat über Löwenzahnmarmelade/-gelee bis hin zum Löwenzahnpesto – was andere „Unkraut“ nennen, ist für uns ein wahrer Tausendsassa. Dieses Mal aber nutzten wir die „Kuhblumen“ nicht für den Wanst, sondern für die Kunst. Maja (12) und Linus (9) wollten versuchen, ob sich Blüten und Blätter der Blume zum Drucken eignen. Und das war anfangs gar nicht sooooo einfach. Besonders Linus benötigte einige Probedrucke, bis er den Dreh raus hatte. Nach einigen Probedurchläufen machten sich dann beide Kinder motiviert…

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    Tutanchamun aus 1001 Perlen

    Zwar ist das Titelbild zu Majas Ägypten-Lapbook https://belinda.amplatz.today/freigeist/im-land-der-pharaonen/ schon seit einigen Wochen fertiggestellt, aber irgendwie schaffte ich es nicht, es euch eher zu präsentieren. Verzeiht, bitte! Der April macht wahrlich, was er will. Nicht nur hinsichtlich des Wetters. Aber wie heißt es so schön? „Was lange währt, wird endlich gut.“ Die Idee zum Titelbild kam Maja unvermittelt. „Kannst du mich zum Bastelgeschäft bringen, bitte?“, fragte sie mit einem herzzerreißenden Augenaufschlag, der jegliche mütterliche Widerrede verunmöglichte. „Ich würde gern Perlen kaufen. Schau mal!“ Die berühmte Totenmaske Tutanchamuns hatte sie da bereits auf schwarzes Tonpapier skizziert, zeigte es mir, blieb aber kryptisch, als ich sie fragte, was sie mit den Perlen vorhabe.…

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    Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen!

    Vor einiger Zeit erzählte ich euch in einem anderen Beitrag https://belinda.amplatz.today/freigeist/blattrankenwolken/, wie schwer es manchmal für unseren 9jährigen Sohn ist, einfach aus Lust und Freude zu malen und zu zeichnen und nicht einem selbst auferlegten Perfektionismus – mit den Bildern seiner älteren Schwester als Vorbild – zu unterliegen. Meine Aufgabe sehe ich darin, ihn zu ermutigen, ohne Ziel an die Sache heranzugehen, einfach Spaß an Farbe, Material und Technik zu haben und vermeintliche Missgeschicke als Chance zu betrachten, dem jeweiligen Bild das gewisse Etwas zu verleihen. Leider sieht der Junge das in aller Regel anders. Abstrakte Kunst? Lieber etwas Konkretes, etwas Realistisches! Großartig! Ich kramte in unserem „Schulkammerl“ nach Büchern,…

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    Mammut zum Frühstück

    Majas Lapbook zum Thema „Altsteinzeit“ zeigte ich euch ja bereits gestern https://belinda.amplatz.today/freigeist/zwischen-feuer-und-eis/ Während an den Schulen in aller Regel nach wie vor antiquierte Fächerteilung im 50-Minuten-Takt stattfindet, fließt bei uns „Kunst“ resp. „Bildnerische Erziehung“ in den allermeisten Fällen in andere Projekte ein. Die Titelseiten unserer Lapbooks bieten sich dafür wundervoll an. Und auch dieses Mal war schnell eine Idee für eine besondere Gestaltung geboren – Mammut-Silhouetten in Spritztechnik. Die benötigten Materialien hat quasi jeder Haushalt mit Kindern vorrätig: Wasserfarben, Pinsel und Zeichenpapier. Dazu brauchten wir noch drei verschiedene Mammut-Ausdrucke, die es auszuschneiden galt. Beim Auflegen der drei Mammuts am Zeichenpapier stellte Maja (12) fest, dass es an manchen Stellen Steine…

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    Blattrankenwolken

    Linus (9) traut sich oft nicht zu zeichnen. Er fühlt sich unter Druck gesetzt, wenn er die Bilder seiner älteren Geschwister, vor allem Majas Bilder, sieht. Alles Zureden hilft nicht. Alle schlauen Sätze kluger Pädagogen und einfühlsamer Mütter prallen an ihm ab. „Ich kann aber nicht zeichnen“, behauptet er dann weiterhin stur. Dabei zeichnet er eigentlich richtig gern. Wenn er es denn einmal tut. Wenn ich einmal die seltene Gelegenheit habe, meine Zeit nicht durch fünf teilen zu müssen, sondern vielleicht nur durch zwei, ist es viel einfacher, eine Situation zu schaffen, in der der Junge sein Potential entfalten kann, ohne sich einem Konkurrenzdruck ausgesetzt fühlen zu müssen. „Hast du…

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    Ein wolliger i-Klon vom drolligen i-Phone

    Als Linus kürzlich an seinem Heuschrecken-Titelbild arbeitete (lest gerne hier nach: https://belinda.amplatz.today/freigeist/heuschreckenliebe/), griff Maja (12) interessiert die Idee mit der Wollverarbeitung auf. Sie grübelte und tüftelte und skizzierte schlussendlich das Apple-Logo meines Mobiltelefons, das lieblos und wie gewohnt mit „Akku aus“ am Esstisch herumlag, auf ein Blatt Papier. „Ist es eigentlich doof, wenn ich ein Logo in meinem Bild verwende?“, fragte sie. Doch Kunst kann niemals doof sein. Motiviert von dieser Rückmeldung kam sie so richtig in Fahrt und traf sogleich eine farblich ansprechende Auswahl an Wollresten für das Werk, das sie bereits im Kopf hatte. Nachdem sie das Logo selbst mit weißer Wolle ausgefüllt hatte, … … entschied sie,…

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    Heuschreckenliebe

    Seit über einem Jahr interessiert sich Linus (8; 2. Klasse Volksschule) für Heuschrecken. In unserem Naturgarten findet er alle möglichen Arten in natura – von der schwarzen, nächtlich zirpenden Feldgrille über gewöhnliche Grashüpfer bis hin zu imposanten, grünen Heupferden. Seine Vorliebe aufgreifend beschäftigten wir uns gemeinsam den ganzen Spätsommer und Herbst über mit dem Thema. Das Lapbook, das dabei entstand und das ich euch in den nächsten Tagen zeigen werde, benötigte natürlich auch noch ein Titelbild. Und genau dieses stellte Linus am heutigen Sonntag fertig. Linus schnappte sich „Die Künstlerin“ aus seinem Berufe-Kartenstapel und schmückte damit seinen Malplatz. Basis für Linus‘ Kunstprojekt stellte eine Vorlage dar, über die wir zufällig…

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    Hedwig

    Maja (11) hat ein Faible für Harry Potter. Und für Eulen. Das entsprechende Kapitel ihres Biologiebuches saugte sie nur so in sich auf. Und immer, wenn unsere Kinder besonders interessiert an einem Thema sind, gestalten sie etwas dazu: ein Lapbook, eine Projektmappe, ein Plakat oä. Dabei wird die Titelseite nie vernachlässigt. Üblicherweise setzen sie ein passendes Kunstprojekt obenauf und geben ihrer Arbeit damit den letzten Schliff. So auch dieses Mal. Entstehen sollte eine Schneeeule bei Nacht. Dazu brauchte es zuerst einmal erwähnte „Nacht“. Maja bemalte Zeichenpapier mit brauner, blauer und schwarzer Wasserfarbe, während Linus mit einer „Haarigen Angelegenheit“ beschäftigt war https://belinda.amplatz.today/freigeist/haarige-angelegenheit/ Das Unglück folgte leider auf dem Fuß. In einem…

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    Haarige Angelegenheit

    Ich weiß ja nicht, wie andere Männer sind. Mein Haus- und Hofherr bekommt jedenfalls die absolute Nervenkrise, wenn unsere Kinder mit Farben hantieren, die keine Buntstifte sind. Wasserfarbe, Acryl, Ölfarben, Temperafarbe und ihre Verwandten sind ihm allesamt ein Gräuel. Zu groß ist ihm das Risiko einer Wand mit Farbspritzern, eines neu eingefärbten Vorhangs oder eines gesprenkelten Fußbodens als Ergebnis eines kurzen Moments der Unachtsamkeit. Ich bin da gelassener, was im Laufe der Jahre dazu führte, dass künstlerische Betätigung in der Regel unter meiner Aufsicht stattfindet. Oder im Freien. Linus‘ letztes Malprojekt erfüllte die Voraussetzungen eines Mama-Mobil-Einsatzes gleich dreifach: Permanent-Marker, Wasserfarbe mit viel Wasser und Strohhalme zum Verpusten der Farbe war…

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    Gips gibt’s in der Gipsfabrik …

    Auf der Suche nach Ideen zur künstlerischen Betätigung mit meinen Kindern bemühe ich ja regelmäßig die Weiten des Internet. Doch manchmal ereilt mich ein Geistesblitz auch, während ich mit banalen Alltagsarbeiten beschäftigt bin. So geschehen an einem Tag Anfang April diesen Jahres, als ich bis zu den Zähnen mit Teenager-Müll „bewaffnet“ die Kellerstiege runterwankte und feststellen musste, dass der „Gelbe Sack“ voll war und ich wegen der gefühlt meterhohen Wäscheberge keinen Zugang zu den Reservesäcken hatte. Abwechselnd fluchend und vor mich hinstolpernd schleppte ich das Zeug also wieder hoch, als mir der Gedanke an Skulpturen aus Müll kam – sicher keine Pionierleistung und vermutlich tausendfach vor meinem Gedanken von anderen…