FreiHand

Handarbeit, Kochen, Handlettering & Co.

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    Gelée Rosé

    Wildrosen wachsen auf der Nordhalbkugel seit mehr als 25 Millionen Jahren. Ungefüllte Rosen sind – anders als ihre gezüchteten, gefüllten Verwandten – auch für Bienen und Hummeln interessant. Sie bieten zwar wenig Nektar, dafür aber viele proteinreiche Pollen, die für die Aufzucht ihrer Brut benötigt werden. In unserem Naturgarten sind daher Hunds-, Apfel-, Zimt und Bibernellrosen zu Hause, die uns im Frühling und Sommer mit ihren wunderschönen weißen und pinken Blüten, im Herbst mit Hagebutten in den unterschiedlichsten Größen und Rottönen beschenken. Rosenblütenbrot und Rosenblütenbutter erfreuen sich in unserer Familie großer Beliebtheit. In diesem Jahr wollten wir aber etwas Neues ausprobieren und wagten uns erstmals an die Herstellung von Wildrosengelée.…

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    Geschickt gestickt (oder: „Nach Ostern ist vor Ostern“)

    Ich nehme ja an, dass neuerdings eine subtile Ankündigung der frühen Wechseljahre´diese gewisse Form von Demenz bewirkt, die meinen privaten Alltag kennzeichnet. Da werden in letzter Zeit Autoschlüssel verlegt, Geburtstage vergessen oder Kinder im Pyjama zum Ausflug mitgenommen. Zumindest kann da diese hochgradig intellektuell klingende (und vermutlich absolut unwissenschaftliche) Erklärung (Östrogenmangel im Hippocampus) praktischerweise als Ausrede herhalten, wie es zuvor eben das lange Stillen meiner Kinder tat. Das Eingeständnis primitiver Zerstreutheit hat so etwas … Vulgäres. Also lieber lassen. Seid euch einfach gewiss, dass es ganz bestimmt die Hormone waren, die mich in diesem Beitrag ein Oster-Werkstück unseres Drittgeborenen Ende Mai präsentieren lassen. Ich entführe euch infolgedessen kurzerhand noch einmal…

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    Oleum Lini – Ein natürlicher Fußbodenbelag als Druckträger

    Die Erfindung des Linoleums Ende des 19. Jahrhunderts war einem Zufall geschuldet. Dass die Leinölmasse auf Jutegewebe in weiterer Folge nicht nur als Bodenbelag reißenden Absatz finden, sondern auch im Kunstsektor Einzug halten sollte, war für den englischen Chemiker Sir Frederick Walton nicht erwartbar. Die konservativen Hochdruckkünstler hielten vorerst am traditionellen Material „Holz“ fest, lobten die Möglichkeiten, dessen Maserung in das Kunstwerk miteinbeziehen zu können und öffneten sich nur zögerlich und mit viel Kritik dem neuen Werkstoff. Vor allem an Schulen aber erfreute sich Linoleum als leicht zu bearbeitender Bilddruckträger im Kunstunterricht wachsender Beliebtheit. Schon als sich unser ältester Sohn Laurin vor einigen Jahren zum ersten Mal dem Linolschnitt widmete,…

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    Gebrannter Staub

    Mit Ton zu arbeiten bedeutet allem voran, in die Fußstapfen unserer Urururahnen zu treten. Seit tausenden Jahren stellen Menschen überall auf der Erde Alltags- und Gebrauchsgegenstände, Schmuck und Dekoration aus diesem zu Staub verwitterten Gestein her. Die besondere Haptik des Rohstoffs macht Ton zu einem wahren Magneten für Jung und Alt. Kühl, glatt und geschmeidig fühlt er sich an. Wunderbar leicht lässt er sich formen, glätten, schneiden und bedrucken. Die zweite Jännerhälfte war der Töpferei gewidmet. Bereits im Herbst hatten wir mit Petra Fiedler von der Töpferwerkstatt „Albus“ in Wernberg Vorgespräche geführt und schlussendlich mehrere Workshops für frei(er) sich bildende Kinder in Kärnten geplant und organisiert und nun – nach…

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    Löwenfraß

    Dass sich unser Drittgeborener zu seinem zehnten Geburtstag eine Löwenparty wünschte, berichtete ich euch schon hier: https://belinda.amplatz.today/freigeist/loewenpost/ Als Küchenchefin war ich mit der Bewirtung seiner jungen Gäste „beauftragt“. Und weil mir so etwas – trotz aller Anstrengung – wirklich Spaß macht, ließ ich es mir auch nicht nehmen, das Buffet am Motto auszurichten. Die Kinder standen mir dabei im Vorfeld selbstverständlich beratend zur Seite. Für Linus selbst war lediglich die Torte eine echte Herzensangelegenheit. Hier hatte er recht konkrete Vorstellungen und zwar nicht nur hinsichtlich des äußeren Erscheinungsbildes, sondern – was mich erstaunte – auch bezüglich der „inneren Werte“. „Kann die Creme die Farbe einer Löwenmähne haben? Hmmmm, Papaya vielleicht?…

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    Liebe geht durch den Magen – Prosit 2024!

    Üblicherweise feiern wir Weihnachten als Familie im wirklich engsten Kreis, Silvester aber vorzugsweise unterhaltsam, laut und lustig mit Freunden. Dieses Jahr gesellten sich leider Husten, Schnupfen, Kopfschmerzen und Co. schon Anfang Dezember abwechselnd zu Mann und Kindern und hatten auch nicht den Plan, das Haus vor dem Jahreswechsel wieder zu verlassen. „Liebling, ich habe die Party geschrumpft“, war also die Devise, was nicht bedeuten musste, auf jeglichen festlichen Rahmen zu verzichten. Immerhin war niemand mehr wirklich ans Bett gefesselt. Der steigende Verbrauch an Taschentüchern (gegen rinnende Nasen), Zitronen-Kräuterzuckerln (gegen trockenen Husten), Ringelblumensalbe (gegen rissige Lippen) und Thymian-Myrte-Balsam (gegen Schluckbeschwerden) verhielt sich allerdings bei den Halbkranken indirekt proportional zur Besuchsbegeisterung. Wir…

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    Raffinierte Masche (Vol. 3) – Rote Früchte

    Unsere Kinder lieben Beeren über alles. Nun gut, unser Erstgeborener mag in Wahrheit nur Himbeeren und auch die ausschließlich in zweierlei Form, nämlich passiert als Gelee auf Mohn-Topfen-Torten oder wahlweise als Füllung in Kartoffelknödeln. Die jüngeren Kinder aber schlemmen tatsächlich alle Beerenfrüchte, die sie nur in die Hände kriegen können, am allerliebsten frisch geerntet. In unserem wilden Naturgarten ist das Angebot reichhaltig. Unsere lieben Kleinen müssen nur schnell genug mit der Ernte von Himbeeren, Ribiseln, Erdbeeren, Kirschen, Schwarzbeeren, Brombeeren, Stachelbeeren und Preiselbeeren sein, denn unsere unzähligen tierischen Gartenmitbewohner schnabulieren die Vitaminbomben ebenso gerne. Die gehäkelten Himbeeren für die Puppenküche waren schon im vergangenen Sommer entstanden. Beim Betrachten des Bildes erinnere…

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    Raffinierte Masche (Vol. 2) – Andenbeeren

    „Topotopo“, „Uchuba“, „Motojobobo“ oder „Uvilla“ – die Namen der Andenbeere auf ihrem Heimatkontinent Südamerika sind vielfältig und klingen so exotisch wie die Frucht selbst schmeckt. Ich erinnere mich an unsere schlussendlich über drei Meter hohe Pflanze, die wir vor zwanzig Jahren im Schrebergarten meines Schwiegerpapas direkt an der Gartenhüttenwand gesetzt hatten. Die im Holz gespeicherte und widerstrahlende Wärme verlieh dem Nachtschattengewächs wahrlich Flügel. Der Geschmack der Früchte war mit jenem gekaufter Andenbeeren nicht zu vergleichen. Unsere Kinder (männliche Teenager mit Obstphobie ausgeschlossen) lieben Andenbeeren, also lag es nahe, dass im Rahmen meines Puppenküchen-Projekts für unser jüngstes Familienmitglied Merlin (4) auch eine Häkelvariante der „Goldbeeren“ entstehen sollte. Natürlich benötigte auch die…

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    Raffinierte Masche (Vol. 1) – Orangen

    Aus irgendeinem unerfindlichen Grund existieren in meinem Kopf mehr Projekte, als ich jemals in einem Leben umsetzen kann. Nicht selten verhindert mein Alltag die Realisierung einer schönen Idee, doch habe ich gelernt, damit halbwegs entspannt umzugehen. Auch meine Tage haben nur 24 Stunden, und – egal welche biologisch einwandfreien, selbst angebauten „Düngemittel“ ich esse – es wollen mir partout keine zusätzlichen Hände wachsen. Neues Obst und Gemüse für die Puppenküche wollte ich – dieses Mal gehäkelt – eigentlich schon vor Merlins viertem Geburtstag in Angriff nehmen. Die Ausstattung, die ich vor mehr als einer Dekade aus Filz genäht hatte, ist schon längst in die Jahre gekommen. Viele kleine Köche hatten…

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    Auf dich hab‘ ich ein Auge geworfen

    Noch nie zuvor waren unsere Kinder in einer dermaßen ausgeprägten Halloween-Laune wie in diesem Jahr. Sogar unser Adoleszenzius ist auf den Zug aufgesprungen. Während ich verzweifelt versuche, dem kommerzialisierten und stark amerikanisiertem Fest zurück zum Ursprung zu verhelfen, sind unsere Kinder der einhelligen Ansicht, dass „Halloween“ viel lässiger klingt als „Samhain“. Gut. Ich komme ja auch aus dem letzten Jahrtausend. Vor diesem Hintergrund sehen mir meine Kinder so einiges nach. Während sich im Haus also ohnedies schon alles um (fast) kopflose Gespenster, picksüße Gräber-Muffins, romantische Glitzervampire und die perfekte Schürfwunden-Schminke drehte, schnappte sich Maja (13) eine meiner Häkelnadeln, plünderte meinen Wollfundus und schmökerte im Internet nach passenden Häkelanleitungen. Bei „Holzmühle“…