-
Allererste Gruselgeschichte eines Taferlklasslers
Welche Eltern kennen es nicht? „Mamaaaa, mir ist soooooo langweilig! Was soll ich machen?“ Meine übliche (pädagogisch wertvolle) Antwort ist in aller Regel für die Kinder nicht zufriedenstellend: „Ich kann dir nicht sagen, was du machen sollst. Aber glaub‘ mir – Langeweile ist super. Die besten Ideen kommen einem dann, wenn einem langweilig ist.“ Alternativ schlage ich (vermutlich weniger pädagogisch wertvoll) auch vor, die Socken der ganzen Großfamilie zusammenzulegen, die Toilette oder besser noch das ganze Haus zu putzen oder zumindest das Abendessen zu kochen. Warum die lieben Kleinen daraufhin immer nur die Augen überdrehen, ist mir bis heute unbegreiflich. Was bei einem Taferlklassler (Übergang zur zweiten Klasse) rauskommen kann,…
-
Du bist, was du isst.
Nachdem Linus (8) kürzlich wieder einmal in unserer Küche aktiv war und Frühstück für alle zubereitet hatte – ihr könnt es hier nachlesen https://belinda.amplatz.today/freigeist/fruehstueck-von-kindern-fuer-kinder/ – beschäftigte er sich noch näher mit dem Thema „Gesunde Ernährung“. Den Anfang machte ein simples Zuordnungsspiel. Die Vorlage könnt ihr hier erwerben: https://eduki.com/de/material/121548/gesunde-einkaufstasche-1 Natürlich machten wir dabei wieder einmal allerhand Schabernack. Mit einem neckischen Grinsen im Gesicht schob Linus alle Leckereien – Torte, Eis und Limonade – unter die gesunde grüne Einkaufstasche. Dadurch entbrannte eine heiße Diskussion darüber, welche Begriffe eigentlich angemessen sind. Sollte man nicht besser „Genussmittel“ statt „Ungesundes“ sagen? Denn immerhin macht ja Schokolade glücklich. Nur der Zahnarzt hat vermutlich keine Freude daran,…
-
Frühstück von Kindern für Kinder
Linus (8) hilft mir gerne beim Kochen. Vor allem das Zusammenmengen verschiedener Zutaten und das Umrühren haben es ihm angetan. Wenn der süße Lausebengel gerade wieder mal Unfug treibt oder sich mit seinen Geschwistern streitet, ist ein Kochangebot an ihn regelmäßig Friedensbringer in unserem Haus. Ein liebevolles „Komm, Linus! Rühr‘ doch mal die Sauce in der Pfanne um!“ quittiert er in aller Regel sofort mit seinem typischen, freundlichen, von einem leichten Schulterzucken begleiteten „Na gut!“ und schon ist alles wieder im Lot. Als er kürzlich ein Rezept in sein Heft abschrieb, kündigte er gleich an, dass er – natürlich – das Gericht auch zubereiten wolle und ich doch bitte die…
-
SALZBURG – Kreuzottern am Seewaldsee
Die Bildung unserer Kinder in unsere eigenen Hände zu nehmen, ist uns schon viele Jahre wichtig und ein großes Anliegen. Als ich vor zwei Jahrzehnten den Dachboden meiner Eltern von meinen Schulsachen befreite, war ich erschüttert, wie umfangreich meine Mitschriften und wie gering meine Erinnerungen an deren Inhalte waren. Mehrere bis zum Bersten gefüllte Umzugskartons landeten schließlich im Altstoffsammelzentrum. Aus meinen Skripten wurde somit bestenfalls dreilagiges Recycling-Klopapier. In meinen Augen – und damit stehe ich nicht alleine da – verhindern die Lehrpläne in Österreich oftmals, dass sich Kinder für ein Thema so richtig begeistern können. Entweder die vorgesehenen Themen werden zu kurz behandelt oder aber zu lang. Was die einen…
-
Jäger der Nacht – Fledermaus-Workshop des Landesmuseums Kärnten
Erinnert ihr euch an Majas Fledermausprojekt vom März dieses Jahres? Hier könnt ihr noch einmal alles nachlesen: https://belinda.amplatz.today/freigeist/fledermaus-projekt/ Am allerschönsten und einprägendsten ist es natürlich, wenn die Kinder ein Thema im echten Leben erfahren. Daher begab ich mich auf die Suche nach passenden Angeboten, um unsere Kinder noch näher an diese faszinierenden Säugetiere heranzubekommen. Das Fledermaushaus in Feistritz/Gail öffnet heuer erst Anfang Juni. Zufällig stolperte ich aber über das Schulprogramm des Landesmuseums Kärnten und den dort offerierten Fledermaus-Workshop im Archäologiepark Magdalensberg. Die Mindestgruppengröße für eine individuelle Buchung erreichten wir in unseren Freilernerfamilienkreisen in Nullkommanix. Am vergangenen Dienstag war es dann so weit. Wer die Ausgrabungsstätte der 2.000 Jahre alten römischen…
-
Unsere Antennen in die Welt da draußen
Dass Linus sich mit den fünf Sinnen beschäftigte, begann ursprünglich schon im Jänner diesen Jahres. Ihr erinnert euch vielleicht noch an das Hörmemory? Lest gerne noch einmal hier nach: https://belinda.amplatz.today/freigeist/wir-sind-ganz-ohr/ Die Sinnesorgane wurden dann immer wieder aufgegriffen – sei es durch unser Kamishibai-Erzähltheater und die Geschichte „Die wunderbare Ohrenschnecke“(hier erhältlich: https://www.donbosco-medien.de/die-wunderbare-ohrenschnecke-kamishibai-bildkartenset/t-1/3791 ), sei es durch verschiedene Bewegungsspiele oder Bücher wie „Das schwarze Buch der Farben“. Natürlich kam auch das Basteln nicht zu kurz. Schlussendlich war genug zusammenzukommen, um wieder einmal ein kleines Lapbook zu gestalten. Die beiden Klettbilder waren dabei nicht von Linus, sondern von mir gebastelt worden, damit er im Anschluss daran mit ihnen arbeiten kann. Er fand aber…
-
Haarige Angelegenheit
Ich weiß ja nicht, wie andere Männer sind. Mein Haus- und Hofherr bekommt jedenfalls die absolute Nervenkrise, wenn unsere Kinder mit Farben hantieren, die keine Buntstifte sind. Wasserfarbe, Acryl, Ölfarben, Temperafarbe und ihre Verwandten sind ihm allesamt ein Gräuel. Zu groß ist ihm das Risiko einer Wand mit Farbspritzern, eines neu eingefärbten Vorhangs oder eines gesprenkelten Fußbodens als Ergebnis eines kurzen Moments der Unachtsamkeit. Ich bin da gelassener, was im Laufe der Jahre dazu führte, dass künstlerische Betätigung in der Regel unter meiner Aufsicht stattfindet. Oder im Freien. Linus‘ letztes Malprojekt erfüllte die Voraussetzungen eines Mama-Mobil-Einsatzes gleich dreifach: Permanent-Marker, Wasserfarbe mit viel Wasser und Strohhalme zum Verpusten der Farbe war…
-
Gips gibt’s in der Gipsfabrik …
Auf der Suche nach Ideen zur künstlerischen Betätigung mit meinen Kindern bemühe ich ja regelmäßig die Weiten des Internet. Doch manchmal ereilt mich ein Geistesblitz auch, während ich mit banalen Alltagsarbeiten beschäftigt bin. So geschehen an einem Tag Anfang April diesen Jahres, als ich bis zu den Zähnen mit Teenager-Müll „bewaffnet“ die Kellerstiege runterwankte und feststellen musste, dass der „Gelbe Sack“ voll war und ich wegen der gefühlt meterhohen Wäscheberge keinen Zugang zu den Reservesäcken hatte. Abwechselnd fluchend und vor mich hinstolpernd schleppte ich das Zeug also wieder hoch, als mir der Gedanke an Skulpturen aus Müll kam – sicher keine Pionierleistung und vermutlich tausendfach vor meinem Gedanken von anderen…
-
An apple a day …
Lieben eure Kinder Äpfel auch so sehr wie unsere? Gut, unser Teenie mag Äpfel zwar nur in Form von Kuchen, Saft oder Strudel, alle anderen beißen aber auch liebend gern in einen saftigen, frischen Apfel – egal ob rot oder grün. Beim letzten Wocheneinkauf kam mir der Gedanke, Linus (8) einmal verschiedene Apfelsorten im Rahmen einer Verkostung anzubieten. Gestern Abend noch machte ich mir einige Gedanken, wie denn so ein „Apfel-Tag“ mit einem Taferlklassler aussehen könnte und bereitete ein paar Kleinigkeiten vor, die ich bei Bedarf flexibel einsetzen konnte, um so das Projekt so richtig im Fluss zu behalten. Den Anfang machte Linus mit dem Zuordnen der Äpfel zu den…
-
Das Schneeglöckchen als Frühlingsbote
Wenn die kleinen, grünen Spitzen der Schneeglöckchen unter unserer Eiche ihren Weg durch den Schnee finden, sind die Kinder immer ganz aufgeregt. Das Interesse, zuzusehen, wie sich die Blumen weiterentwickeln und wie lange es wohl brauchen wird, bis sie ganz aufgeblüht sind, ist jedes Jahr ungebrochen groß. Und so dackeln die Kleinen oft mehrmals am Tag durch den Garten, denn es könnte ja um zwei Uhr nachmittags schon ganz anders aussehen als um zehn Uhr vormittags. Um die Zeit zwischen den einzelnen Beobachtungsstreifzügen ein wenig zu versüßen, bereitete ich in einer nächtlichen Hauruck-Aktion ein paar Kleinigkeiten für Linus (8) vor. Zuallererst legte ich ihm ein Klettblatt zum Thema „Bestandteile des…