FreiHand
Handarbeit, Kochen, Handlettering & Co.
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ITALIEN/TOSKANA – Seemann, deine Heimat ist das Meer
Als wir Monte Argentario verließen, war mein Mann beinahe wieder vollständig gesund, unsere Tochter spürte aber ihrerseits die Erkältung heranrollen. Wir stellten uns mental auf eine Triefnasen- und Kratzhustenurlaubswoche ein, ließen uns aber die Stimmung durch nichts trüben. Was soll’s? Alle unsere Unterkünfte hatten Erholungspotential. Wir würden uns einfach in zwei Gruppen – Kurgäste und Tourgäste – aufteilen und flexibel bleiben. Die nächste Station legten wir in Castiglione della Pescaia ein. Zu Zeiten der Etrusker noch ein großer Salzsee (Catull und Cicero erwähnten ihn als „Lacus Prelius“) entstand unter der Herrschaft der Pisaner zuallererst die Festung, das heutige Wahrzeichen der Stadt, dies aber vor allem aus strategischem Interesse als Seemacht.…
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Happy Lettering
Könnt ihr euch noch an Majas erstes Happy-Painting-Bild erinnern? https://belinda.amplatz.today/freigeist/happy-schaf/ Seitdem sie diese kunterbunte Technik im nebelig-grauen Herbst des letzten Jahres erstmals für sich entdeckt hatte, war sie nicht mehr zu halten. Aquarellfarben, Fineliner, Kalligraphiemarker und Brushpens gehörten fortan zu den am häufigsten verwendeten Mal- und Schreibutensilien des Hauses. Eigentlich brachte mich dann eine Freundin auf Melanie Riemer, eine wundervolle junge Frau und Mutter aus Klagenfurt, die von sich selbst erzählt, dass sie sich lange für künstlerisch unbegabt hielt. Spätberufen sozusagen stolperte sie über das „Happy Painting“ von Clarissa Hagenmeyer auf die bunte Seite des Lebens und richtet mittlerweile ein recht breites künstlerisches Angebot an Privatpersonen und Unternehmer https://www.melanie-riemer.at/ Maja…
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Ostereier-Blätterdruck
Wusstet ihr, dass der „Gründonnerstag“ eigentlich überhaupt nichts mit der Farbe „grün“ zu tun hat, sondern sich vom mittelhochdeutschen „grînen“ (greinen, weinen) ableitet? Bedenkt man, dass das Osterei erstmals im 14. Jahrhundert erwähnt wurde und jene Eier meinte, die die Bauern am Gründonnerstag als Pachtzins an ihre Grundherren abliefern mussten, könnte man Parallelen zu jenem Greinen und Schluchzen ziehen, das einen in unkontrollierbarer Weise bei der Zustellung des jährlichen Steuerbescheids überfällt. Aber gut, diese Interpretation wird mir von der Kirche vermutlich als Frevel ausgelegt. Um die Karwoche zeitlich etwas aufzulockern, setzte sich in unserer Familie der Brauch durch, die Ostereier nicht am Karsamstag, sondern schon am Gründonnerstag zu färben. Natürlich…
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Kraut vergeht nicht …
Unser Dreijähriger liebt sein Laufrad. Mit diesem unverwüstlichen Gefährt („LikeABike“ von „Kokua“) waren schon all seine älteren Geschwister in der Gegend herumgedüst. Es hat also stattliche fünfzehn Jahre am Buckel und noch kein einziges weißes Haar am Kopf. Widrige Straßenverhältnisse sind bei unseren Ausfahrten keinerlei Hindernis für den jungen Mann – ganz im Gegenteil! Wie so oft zog es uns auch dieser Tage auf die Napoleonwiese. Erwähnte ich schon einmal, dass die alten, knorrigen Eichen auf dem Hallstatt-Gräberfeld wahre Kraftorte für mich sind? Könnte ich es mir aussuchen, dann würde ich bitte gerne hier sterben, wenn die Zeit gekommen ist (sagen wir ab dem Jahr 2080 oder so). Bis dahin…
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Lei-Lei!
So sehr ich den Trubel und die Geräuschkulisse einer Großfamilie mit vier Kindern liebe, so sehr kann ich es auch genießen, wenn einmal nicht die volle Mannschaft im Haus ist. Kürzlich war ich tatsächlich „nur“ mit den zwei kleineren Jungs (3 und 9) daheim – mein Mann und Maja (12) hatten sich frühmorgens warm eingepackt und sich zum Schilaufen (Maja) und Snowboarden (Michael) auf den Weg zum Dreiländereck gemacht. Linus (9) hatte bereits tags zuvor seine nigelnagelneue Füllfeder ausprobiert und Faschingssätze abgeschrieben. Clowns machen sich in der fünften Jahreszeit auch immer ganz gut – besonders in Hampelmannform 😉 Die Gelegenheit seiner Faschingslaune beim Schopf gepackt unterhielten wir uns darüber, ob…
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Häkelei
Handarbeit hat etwas Meditatives. Die immer wiederkehrenden, gleichen Handbewegungen führen zur Beruhigung des Geistes und zur Fokussierung der Aufmerksamkeit auf das Werkstück. Gerade in den Wintermonaten mit ihren kurzen Tagen und langen Nächten zieht es mich zu derlei primitiver Beschäftigung und dennoch komme ich neben den vielen anderen Dingen, die vorgeben, erledigt werden zu müssen, nur allzu selten dazu. Kein Wunder also, dass das Schultertuch, das ich euch vorstellen möchte, über ein halbes Jahr bis zur Fertigstellung brauchte. Das individuelle Farbverlaufsgarn „Bali“, das ich dafür verwendete, gibt es in dieser Qualität (reine Baumwolle, 8fach, ungezwirnt) leider nicht mehr zu kaufen. Es wurde aus den Garnfarben „Puder“, „Kies“, „Rehbraun“, „Chianti“, „Malaga“…
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Abwarten und Tee trinken
In einer Zeit, die uns lehrt, demütig zu sein und uns auf unsere Wurzeln zu besinnen, liegt es nahe, dass wir uns auch mehr und mehr den Ursprüngen unserer Ernährung widmen. Zwar haben die Europäer den Tee nicht erfunden, dennoch wird er seit dem 17. Jahrhundert auf dem Kontinent geschätzt und genossen. Wer seine Umwelt mit offenen Augen, einer Portion Neugierde und klarem Verstand wahrnimmt und Interesse an der Verwertung all jener Schätze hat, die uns die Natur zur Verfügung stellt, kommt früher oder später auch an den Punkt, Pflanzen durch Trocknen haltbar machen zu wollen. Der Ausblick, die getrockneten Blüten, Früchte und Kräuter aus dem eigenen Garten, dem Wald…
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Who stole the cookie from the cookie jar?
Die Keksbacktradition in den Vereinigten Staaten von Amerika ist ja in Wahrheit eine europäische. Im 17. Jahrhundert brachten englische Einwanderer ihre „biscuits“ und „tea cakes“, niederländische Einwanderer „koekjes“ mit in die Neue Welt. Aus den „koekjes“ wurden bald die amerikanischen „cookies“: dicke, runde Kekse, die unbedingt in der Mitte noch „chewy“ (weich) sein müssen. Mmmmmh, wer kann dieser Köstlichkeit da noch widerstehen? https://www.youtube.com/watch?v=mMAmRQUe2Zs Im Rahmen ihres Haushaltskunde-Projektes versuchte sich Maja (12) nicht nur an den traditionell-österreichischen „Husarenkrapferln“ https://belinda.amplatz.today/freigeist/kavallerie-voran/, sondern auch an „chewy chocolate creamcheese cookies“. Diese Cookies wurden mittlerweile von den Kindern zum festen Weihnachts-Süßkram-Repertoire im Hause Amplatz emporgehoben. Dabei ist der mühsamste Teil in der Zubereitung das Hacken eines…
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Kavallerie voran!
Ein Musketenschuss hatte den eisigen Morgen erschüttert, Säbel und Bajonette im winterlichen Nebel ihre herzlose Aufgabe erfüllt. Nun saßen die verbliebenen Husaren eng aneinandergerückt am wärmenden Lagerfeuer, ihre Pelzmützen und dunkelblauen Reiterhosen verschmutzt, die vergoldeten Rosetten des Besatzes herabgerissen. Leise stimmten einige ein melancholisches Lied an. Ob die Kavalleristen in einem solchen Moment „Husarenkrapferln“ aßen? Wohl kaum. Unklar ist, wie diese klassischen österreichischen Weihnachtskekse zu ihrem Namen kamen. Möglicherweise wollte man ihre heldenhaften Namensvettern mit der süßen Köstlichkeit ehren? Wer weiß das schon? Für uns bildeten die „Husarenkrapferln“ heuer jedenfalls die „Vorhut“ und leiteten Majas geplantes Projekt in Haushaltskunde ein, welches sie noch im Dezember an ihrer Prüfungsschule zu präsentieren…
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Husch, husch, ins Körbchen …
Seit tausenden Jahren stellen die Menschen Körbe her. Der älteste vollständige Korb, der jemals gefunden wurde, soll ein Alter von über 10.000 Jahren haben und wurde von Archäologen in Israel entdeckt. Bereits in der Jungsteinzeit waren die Menschen mit diesem wundervollen Handwerk vertraut, heute gerät der Beruf des Korbmachers mehr und mehr in Vergessenheit. Oberhalb des Seisser Sees in Kärnten lebt Daniel mit seiner Familie und gibt altes Wissen rund um die Korbflechterei mit klassischen Weidenruten in seinen Kursen weiter https://www.waldverbunden.at/korbflechten.html Tags zuvor machte ich mich auf den Weg zur Gail, um die benötigten stärkeren Weidenruten frisch zu ernten, die wir für den Korbboden benötigen würden. Nicht weit von der…