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Was fliegt denn da?
Ist es ein Privileg, wenn unsere eigenen Kinder den „Erfahrungs- und Lernbereich Natur“, der im Lehrplan der Volksschule („Sachunterricht“) enthalten ist, unmittelbar erleben und mit all ihren Sinnen wahrnehmen können? Türe auf und rein in die Landschaft! Oder ist es nicht vielmehr eine Benachteiligung jener, die einen guten Teil ihrer Kindheit in urbanen Schulgebäuden verbringen und bei denen Gänseblümchen nach Papier und Wachsmalkreide riechen? Von 1,14 Millionen Schülern in ganz Österreich leben 0,25 Millionen in Wien. Die Lebensrealität dieser Kinder bildet sich nicht in Wald und Wiesen, sondern in Architektur und Mobilität ab. Um in (Groß)Städten zurechtzukommen, ist es für diese Kinder essentieller, einschätzen zu können, wie schnell sich die…
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Abwarten und Tee trinken
In einer Zeit, die uns lehrt, demütig zu sein und uns auf unsere Wurzeln zu besinnen, liegt es nahe, dass wir uns auch mehr und mehr den Ursprüngen unserer Ernährung widmen. Zwar haben die Europäer den Tee nicht erfunden, dennoch wird er seit dem 17. Jahrhundert auf dem Kontinent geschätzt und genossen. Wer seine Umwelt mit offenen Augen, einer Portion Neugierde und klarem Verstand wahrnimmt und Interesse an der Verwertung all jener Schätze hat, die uns die Natur zur Verfügung stellt, kommt früher oder später auch an den Punkt, Pflanzen durch Trocknen haltbar machen zu wollen. Der Ausblick, die getrockneten Blüten, Früchte und Kräuter aus dem eigenen Garten, dem Wald…
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Schwalben im Tiefflug
„Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“, pflegte noch meine Oma zu sagen. Früher gab es hierzulande noch zehntausende Brutpaare. Schwalben galten als Glücksboten, die das Haus vor Feuer und Blitz und die Tiere im Stall vor Krankheiten bewahrten. Die entzückenden Vögel mit dem gegabelten Schwanz sind Kulturfolger und fühlen sich in der Nähe von menschlichen Siedlungen wohl. Leider wird unsere Lebensweise zunehmend schwalbenfeindlich. Durch Bodenversiegelung verschwinden die für den Nestbau der Schwalben essentiellen Lehmpfützen. Pestizideinsatz auf den Äckern und akkurater Rasen in den Gärten vermindern das Vorkommen von Insekten (vor allem Mücken und Fliegen) als Schwalbennahrung. Durch den weit verbreiteten Vollwärmeschutz an Gebäuden können Schwalbennester nicht mehr auf Hauswänden haften.…
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Lavender’s Blue
Kennt ihr das uralte englische Volkslied „Lavender’s Blue“? https://www.youtube.com/watch?v=qFtY6GAbB5Q Ich kannte es nicht, bis Maja (11) es mit der Harfe zu spielen lernte. Die Melodie verbinde ich seitdem mit dem Sommer und mit der Zeit der Lavendelblüte. Beinahe versäumte ich den Zeitpunkt, die Lavendelblüten erstmals zu Sirup zu verarbeiten. Die Externistenprüfungen unserer beiden Mittleren vereinnahmten uns im Juni 2022 doch sehr als Familie – mental und logistisch. Jedenfalls konnte meine graue Hirnmasse nach dem Abschluss dieser alljährlichen Pragmatismusübung zur Demonstration des Outputs aufoktroyierter Lernbulimie unserer schulpflichtigen Kinder plötzlich wieder mehr und mehr Dinge wahrnehmen, die nichts mit den drei „F“s (Fakten Für Fische) zu tun haben. In Gedanken vernahm ich…
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Ein königliches Mahl für Dornröschen
In unserem Naturgarten wachsen einige unterschiedliche Wildrosensorten. Wir achteten beim Kauf bewusst darauf, nur ungefüllte Sorten (Hunds-, Zimt-, Bibernell- und Kartoffelrose) zu erwerben, sodass sie auch für Bienen und Hummeln wertvoll sind. Gefüllte Rosen bieten den Bienen kaum Nahrung, denn die Staubgefäße wurden bei diesen Züchtungen zu Blütenblättern umgeformt. Die Blütenblätter – vor allem, wenn man sie am Morgen pflückt – verströmen einen betörenden Duft. Zu diesem Zeitpunkt geernet eignen sie sich am besten für die Verwertung. Auf meinem Sonntagsplan standen Rosenblütenbrot und süße Rosenblütenbutter – gedacht als Mittagessen zu frischem grünen Blattsalat aus der Kärntner Gemüsekiste. Für diese Zwecke waren drei Handvoll Rosenblüten ausreichend. Ich stellte sie für gut…
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Alles regt sich …
In diesem Jahr nehme ich den Frühlingsbeginn im Naturgarten besonders intensiv wahr. Unser einziger Krokus und die zahlreichen Schneeglöckchen sind zwar schon verblüht, jedoch schneite es Anfang April erneut und gefühlt begann damit auch der Frühling zum zweiten Mal. Einige Sträucher hatten unter der nassen Schneelast des letzten Winters gelitten, einige Äste waren gebrochen, wodurch wiederum unser Totholzhaufen, der verschiedenen Tieren als Rückzugsort dient, wächst. Von Jahr zu Jahr werden in unserem Naturgarten mehr Arten heimisch. Im letzten Herbst beobachteten wir erstmals ein Eichhörnchen, das Walnüsse im Garten versteckt hatte. Auch entdecken wir vermehrt Mauereidechsen auf unseren Hauswänden und Pflastersteinen. Aktuell – darauf sind wir besonders stolz – zieht ein…
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Das Schneeglöckchen als Frühlingsbote
Wenn die kleinen, grünen Spitzen der Schneeglöckchen unter unserer Eiche ihren Weg durch den Schnee finden, sind die Kinder immer ganz aufgeregt. Das Interesse, zuzusehen, wie sich die Blumen weiterentwickeln und wie lange es wohl brauchen wird, bis sie ganz aufgeblüht sind, ist jedes Jahr ungebrochen groß. Und so dackeln die Kleinen oft mehrmals am Tag durch den Garten, denn es könnte ja um zwei Uhr nachmittags schon ganz anders aussehen als um zehn Uhr vormittags. Um die Zeit zwischen den einzelnen Beobachtungsstreifzügen ein wenig zu versüßen, bereitete ich in einer nächtlichen Hauruck-Aktion ein paar Kleinigkeiten für Linus (8) vor. Zuallererst legte ich ihm ein Klettblatt zum Thema „Bestandteile des…
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Naturgarten im Oktoberlicht
Wie schön sind unsere kleinen Streifzüge durch unseren Stadt-Naturgarten – vor allem bei schönem Herbstlicht. Und gerade noch rechtzeitig schaffte ich es heute, meine Kamera zu schnappen, bevor mein zweijähriger Miniknirps endgültig über alle Berge war. Wir (also in Wahrheit mein Mann) mähen ja nur zweimal jährlich (Ende Juni und Ende August/Anfang September) mit der Sense. Im darauf folgenden Herbst dürfen große Teile der Wiese stehen bleiben. So bieten sie zahlreichen Tieren Schutz und Nahrung. Ganze Schwärme von Distelfinken lassen sich auf den vertrockneten Pflanzen im morgendlichen Nebel beobachten. Manche Dinge mögen vielleicht nicht so wertvoll für die Tiere sein, für mein Auge sind sie es aber. Dazu zählen die…
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Sanddorn – Die „Zitrone des Nordens“
Ursprünglich stammt der Sanddorn aus Tibet und dem Himalaja-Gebiet. Lange schon ist er auch in Europa heimisch. Schon Hildegard von Bingen soll diese Frucht geschätzt haben. In unserem Naturgarten gedeiht er herrlich. Erst kürzlich gepflanzt, konnten wir heuer erstmals die kleinen, säuerlichen Früchte ernten – zumindest das, was uns unsere Kinder und die Vögel übrig ließen. Am besten sind ja die Früchte der Natur immer noch, wenn man sie frisch gepflückt in den Magen wandern lässt (und am vitaminreichsten obendrauf). Wir waren unschlüssig, welche Erntemethode wir zuallererst ausprobieren wollten. Gleich zurückschneiden und die Äste mit den Früchten einfrieren, um danach die Beeren abzuklopfen, schien uns bei einer doch noch überschaubaren…
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Moschusbock
Dass in einem Naturgarten immer etwas los ist, ist wohl hinlänglich bekannt. Vom Rückgang an Singvögeln oder Insekten merken wir in unseren heiligen Gefilden eigentlich überhaupt nichts. Dabei ist die Fläche – kleinstadtbedingt – nicht einmal wirklich groß und dennoch ein Paradies für viele seltenere Arten. Unser kleiner Terrassenbereich südlich des Wohnhauses ist ganz bewusst nicht zubetoniert. Die vom Hausherren höchstpersönlich ausgehobene 20 cm tiefe Grube ist mit Flusskiesel aus der nahen Drau aufgefüllt – ein Mini-Biotop für Käfer, Spinnen und anderes Getier. Wenn dann hoher Besuch vorbeischaut, freut uns das besonders. Dieses Mal begrüßen wir ihre Durchlaucht, den Moschusbock – ein prächtiges männliches Exemplar mit einer Körperlänge von ca.…